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Fachforum: Zwischen Diskriminierung und Emanzipation: (Junge) Frauen im salafistischen Milieu

Post-it mit Frage "Haben Sie den Durchblick?", erhobener Zeigefinger links im Bild
Jugendgästehaus Adolph Kolping
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Silberstraße 24
44137 Dortmund
Germany

Frauen im Salafismus

Erzkonservative Rollenvorstellungen im salafistischen und radikalislamischen Spektrum scheinen, so widersprüchlich es klingt, für viele (junge) Frauen kein Ausschlusskriterium für die Hinwendung zur jeweiligen Ideologie und Gruppe zu sein.

Vielmehr scheint die Sehnsucht nach religiöser Selbstbestimmung, verbunden mit dem Kampf für eine gerechte Sache, die Motivation hin zur Akzeptanz eines starren Regelwerks zu steigern.

Opfer oder Täterin?

Oftmals gestaltet es sich schwierig, eine Trennlinie zwischen Opfer und Täterin zu ziehen. Hat eine Frau sich erst einmal für eine restriktive
Geschlechterordnung entschieden, ist eine Umkehr für sie aufgrund der abgegebenen Rechte sehr schwierig.

Dennoch waren in der Präventions- und Distanzierungsarbeit bis vor kurzem Frauen als Gefährderinnen kaum im Blick. Da aber auch die Rekrutierungsstrategien von muslimisch-extremistischen Gruppen genderspezifische Merkmale aufweisen, ist die Auseinandersetzung mit diesem Thema Voraussetzung für eine erfolgreiche Präventionsarbeit.

Ziel des Fachforums

Das Fachforum richtet den Blick auf die Rolle von Mädchen und Frauen in der salafistischen Szene. Ähnlich wie im Falle des Rechtsextremismus bleibt die Szene ein eher männlich dominiertes Phänomen. Nichtsdestotrotz übernehmen Frauen zentrale Rollen bezüglich der Anwerbung und Weitergabe der Ideologie.

Mit Referent*innen aus Wissenschaft und Praxis, die auf Forschungsergebnisse und Kontakte zu betroffenen/involvierten Frauen und Mädchen
zurückgreifen können, beleuchtet das Fachforum Geschlechterverhältnisse, Rollenverständnisse und Aufgaben von Frauen in der Szene.

Hinwendungsmotive von jungen Frauen sollen herausgearbeitet und Empfehlungen für eine gendersensible Prävention gegeben werden.

Programmablauf

  • Begrüßung: Sabrina Beckmann, Fachbereichsleitung Gesellschaft & Prävention, Multikulturelles Forum
  • Einleitung: Daniel Janssen, Projektmitarbeiter „Dortmunder Durchblick“, Multikulturelles Forum
  • Input: „Auf dem Weg der Salaf“ – Lebensgeschichten, Orientierungen und religiöse Praxis junger Salafi-Musliminnen in Deutschland, Laura Dickmann, Violence Prevention Network e.V.
  • Kaffeepause
  • Input: Einblicke in die Fallarbeit mit jungen Frauen aus dem salafistischen Milieu, Beratungsstelle Wegweiser Dortmund
  • Mittagspause mit Buffet
  • Input: „Die Jugendkulturelle Dimension des Salafismus aus der Genderperspektive“, Umut Akkuş, Fachhochschule Dortmund
  • Abschlussdiskussion und offenes Plenum

Anmeldung

Eine Anmeldung ist bis zum 05.10.2019 erforderlich bei: Daniel Janssen, Tel.: 0231 288607-32, E-Mail: janssen@multikulti-forum.de.

Die Teilnahmegebühr beträgt 25€.

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