Polizist*innen mit Blick für Vielfalt

Zwei Männer sitzen am Tisch und unterzeichnen Dokumente während eine Frau und ein Mann im Hintergrund stehen und zusehen

Kooperation mit der Polizei Hamm zum Thema transkulturelle Kompetenzen und Rassismussensibilität

 

Wer bei der Polizei arbeitet, hat es mit allen Menschen in der Stadtgesellschaft zu tun. In einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft, die heute Normalität in Deutschland ist, erfordert dies auch, kompetent und sensibel mit dieser Vielfalt umgehen zu können. Unser Projekt „Vielfalt Plus+“ unterstützt nun die Polizei Hamm dabei, für einen wertschätzenden Umgang mit kultureller und religiöser Vielfalt sensibilisiert zu sein, ihre transkulturellen Kompetenzen und Kommunikation auszubauen sowie zu einer offenen Organisationskultur zu finden. „Um als Institution diskriminierungs- und rassismussensibel handeln zu können muss auch bei der Organisationskultur ein Veränderungsprozess stattfinden, in der kulturelle oder religiöse Vielfalt wertgeschätzt wird. Es ist wichtig, dass insbesondere Führungskräfte als Vorbilder fungieren; gerade für das Erkennen von Mechanismen von struktureller Diskriminierung ist diese Kompetenz unerlässlich,“ erläutert Projektleiterin Sabrina Beckmann und verweist auf die Empfehlungen des NSU-Untersuchungsausschusses: Eine stärkere Rolle von interkultureller Kompetenz in der Arbeitskultur der Polizei sowie die Gewinnung von Menschen mit Migrationshintergrund für den Polizeidienst.

„Ich freue mich, dass wir das Multikulturelle Forum als Projektpartner gewinnen konnten und wir heute diese Kooperationsvereinbarung unterzeichnen können“, betont Polizeipräsident Erich Sievert. „Mir ist es wichtig, dass die  Führungskräfte der Polizei Hamm als Vorbilder handeln und dadurch alle Beschäftigte für einen wertschätzenden Umgang mit kultureller und religiöser Vielfalt sensibilisiert sind.“ Sievert begrüßt in diesem Zusammenhang auch ausdrücklich die aktuellen Dialogveranstaltungen des Innenministers mit den Führungskräften des gehobenen Dienstes aus allen Polizeibehörden des Landes. Aufgrund der Ereignisse im Zusammenhang mit Rechtsextremismus bei Beschäftigten der Polizeibehörden möchte Minister Reul mit den Führungskräften in Videokonferenzen in den Dialog treten. „Die Fortbildungsveranstaltungen des Multikulturellen Forums sind ein weiterer, wichtiger Baustein für einen nachhaltigen Sensibilisierungseffekt und den Ausbau interkultureller Kompetenzen.“,  so Erich Sievert.

 „Mit der Polizei Dortmund haben wir im letzten Projekt schon erfolgreich zusammengearbeitet, nun ist auch die Polizei Hamm die kommenden zwei Jahre Partner unseres Projektes,“ freut sich Geschäftsführer Kenan Küçük anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. Das Projekt bietet ein umfassendes Fortbildungs- und Begegnungsprogramm, dessen Ziel es ist, für Diversität zu sensibilisieren und Vorurteile und Diskriminierung abzubauen. Konkret plant das Multikulturelle Forum zusammen mit der Polizei Hamm ein halbjährliches Veranstaltungsprogramm zur politischen Bildung der Führungskräfte. Als Auftaktveranstaltung ist der Fachtag „Globalisierung und Desorientierung“ mit Vorträgen und Workshops rund um Themen wie Populismus, Mechanismen des Rechtspopulismus, Verschwörungsmythen sowie diskriminierungssensible Polizeiarbeit und Personalentwicklung geplant. Im weiteren Verlauf der Kooperation steht eine differenzierte Auseinandersetzung mit historischem Kontext und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Türkei und in Syrien als Herkunftsland Hammer Bürger*innen im Programm. Auch das Thema interkulturelle Personalauswahl und -entwicklung hinsichtlich einer diversitätsorientierten Organisationsentwicklung soll in den Fokus genommen werden.

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