Interkultureller Wirtschaftspreis 2006
Alles begann mit dem KoVi-Cup
Die Geburtsstunde des Interkulturellen Wirtschaftspreises war die Auslobung des KoVi-Cups durch die Equal Entwicklungspartnerschaft Kompetenz und Vielfalt. Dahinter steckte ein Netzwerk, das aus 27 Kooperationspartnern bestand und unter der Koordination des Multikulturellen Forums Modelle zur beruflichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund entwickelte und erprobte.
Sensibilisierung von Unternehmen für interkulturelle Kompetenzen
Aus Sicht der damaligen Netzwerk-Koordinatorin Ingibjörg Pétursdóttir ist interkulturelle Kompetenz für viele Betriebe eine wenig genutzte Ressource. Dabei können gerade kleine und mittlere Unternehmen mit dieser Kompetenz klare wirtschaftliche Vorteile gewinnen. Um Unternehmen, die sich der interkulturellen Öffnung verschrieben hatten, in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit rücken, rief dieses Netzwerk die Auszeichnung ins Leben.
4 Kategorien - 4 Gewinner
Im ersten Jahr bestand der Interkulturelle Wirtschaftspreis bzw. KoVi-Cup noch aus vier verschiedenen Kategorien. Als "Ausbildungsbetrieb, der vorbildhaft Mitarbeiter/innen anderer Nationalitäten und Herkunft ausbildet", erhielt die Autolackiererei Özer GmbH den Preis. Das Unternehmen aus Lünen-Brambauer bietet Ausbildungsplätze für Jugendliche an, die persönliches Interesse und hohe Motivation für den Beruf zeigen, obwohl sie schlechte schulische Voraussetzungen mitbringen.
Preiswürdig war auch das Engagement der Gebäudereinigung Vogt GmbH & Co. KG. Das Unternehmen aus Dortmund nimmt u.a. am bundesweiten Projekt "Kompetenzentwicklung in interkulturell zusammengesetzten Teams" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teil. Für seine Belegschaft, die zu etwa 70 Prozent aus Menschen mit Migrationshintergrund besteht, bietet es zudem spezielle Schulungen und Fortbildungen zur interkulturellen Sensibilisierung an. Die Jury entschied daher den Preis in der Kategorie "Ein Betrieb, der die interkulturellen Kompetenzen der Mitarbeiter/innen gezielt fördert" an die Gebäudereinigung Vogt zu vergeben.
In der dritten Kategorie "Ein Unternehmen mit Vorbildlicher Arbeitsplatzintegration von Migrant/innen mit Behinderung" setzte sich das Europa Bildungsforum aus Lünen durch. Und schließlich erhielt der Floristikbetrieb Flo-Deko aus Holzwickede den Preis in der Kategorie "Ein erfolgreich gestartetes Jung-Unternehmen, welches die Kompetenzen seiner Mitarbeiter/innen gezielt nutzt". Das Unternehmen bildet insbesondere russischsprachige Migrant*innen aus, veranstaltet interkulturelle Feste zur Kund*innen-Gewinnung und nutzt die Potenziale seines vielfältigen Personals, um Produkte wie etwa Blumensträuße den unterschiedlichen Vorlieben der Kundschaft anpassen zu können.