Von Abraham bis Zuckerfest

B
  • Bar / Bat Mitzwa

    Judentum
    dt. »Sohn/ Tochter der Gebote«

    Die religiöse Mündigkeit, die jüdische Mädchen mit 12 und Jungen mit 13 Jahren erreichen. Sie werden religiös gesehen mit erwachsenen Gemeindemitgliedern gleichgestellt. Bei der feierlichen Zeremonie, die in einer Synagoge stattfindet, werden die Jugendlichen zum ersten Mal in ihrem Leben zur Toralesung aufgerufen und müssen den Gebetsschal Talit anlegen.

  • Basmala / Besmele

    Islam

    Islamische Anrufungsformel „bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāniʾr-raḥīmi“, übersetzt mit „Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen“. Sie steht mit einer Ausnahme am Anfang jeder Sure des Korans und spielt eine äußerst wichtige Rolle im Gottesdienst sowie im Alltag. Diese Formel wird bei allen mehr oder weniger wichtigen täglichen Verrichtungen ausgesprochen: vor dem Essen, vor Beginn einer Arbeit, vor Antritt einer Reise usw.

  • Beichte

    Christentum

    Schuldbekenntnis, welches ein gläubiger Katholik in einem Beichtstuhl in Anwesenheit eines Priesters/ Pfarrers offenbart. In der Evangelischen Kirche findet die Beichte im stillen Gebet mit Gott direkt statt.

  • Beschneidung

    Alevitentum
    Islam
    Judentum

    Das Entfernen der Vorhaut beim männlichen Geschlecht. Im Judentum ist die Beschneidung ein identitätsstiftendes Grundgebot („Brit Mila“). Sie muss am 8. Tag nach der Geburt eines jüdischen Jungen von einem speziellen Fachmann (hebr. „Moel“) vollzogen werden. Auch im Islam ist die Beschneidung ein integraler Bestandteil der Religion. Sie ist zwar nicht im Koran erwähnt, sondern eine feste Sunna und damit eine religiöse Notwendigkeit. Für die Beschneidung gibt es hier keinen fest vorgeschriebenen Zeitpunkt. Sie wird spätestens bis zum 12. Lebensjahr vollzogen, so auch bei den Aleviten.

  • Bibel

    Christentum

    Heilige Schrift des Christentums, die aus dem Alten Testament und Neuen Testament besteht und die Glaubensgrundlage der Christen darstellt. Die Bibel wurde insgesamt in rund 2500 Sprachen (teil-)übersetzt, davon sind rund 500 vollständige Übersetzungen. Damit ist sie das am meisten übersetzte und gedruckte Buch der Welt.

  • Bilderverbot

    Islam
    Judentum

    Im Islam und Judentum sind Gottesabbildungen verboten. Daher gibt es in Moscheen und Synagogen keine Gottesbilder oder Statuen.

  • Buyruk

    Alevitentum
    dt. »Gebot«

    Ein Buch, welches Sammlungen über die Glaubensinhalte, Vorschrift en und das Wertesystem im Alevitentum beinhaltet. Buyruk wird vor allem von den Geistlichen Ana, Baba und Dede für das Studium der alevitischen Lehre verwendet.

C
  • Can

    Alevitentum
    [dschan] dt. » Seele«

    Die Anwesenden einer alevitischen Cem-Zeremonie werden unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrem Alter oder ihrem sozialen Status als „Can“ betrachtet. Jeder wird als gleichwertig angesehen.

  • Cem

    Alevitentum
    [dschem] dt. » Zusammenkommen«

    Religiöse Zeremonie der Aleviten in einem Cem-Haus. In Anlehnung an die heiligen Zwölf Imame sollen während eines Cems zwölf Pflichten bzw. Aufgaben verrichtet werden. Wichtige Bestandteile sind u.a. die Frage des Geistlichen nach dem Einvernehmen der Gemeinde, Rızalık, der rituelle „Tanz“ Semah und gemeinsame Lieder, die musikalisch durch das Bağlama begleitet werden. Während einer Cem-Zeremonie sollten die Gemeindemitglieder im Kreis sitzen, um die Gleichstellung der Anwesenden darzustellen.

  • Cem-Haus

    Alevitentum
    türk. »Cemevi«, dt. Cem: » Zusammenkommen «, evi: »Haus«

    Ein Cem-Haus ist ein alevitischer Versammlungsort für die Durchführung einer Cem-Zeremonie. Alevitische Gemeinden in Deutschland besitzen meist einen separaten Raum, der für alevitische Gottesdienste als Cem-Haus genutzt wird. Bilder von alevitischen Imamen zieren meist die Wände dieses Raumes. Ähnlich wie in einer Moschee werden die Schuhe vor dem Betreten ausgezogen. Während eines Cems sitzen die Gemeindemitglieder auf dem Teppich oder auf Kissen.