Theatermonolog: Das Boot ist voll

Theatermonolog Das Boot ist voll

Rund 150 SchülerInnen der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule sahen am 29. Oktober den Theatermonolog „Das Boot ist voll“. Er erzählt die wahre Geschichte des Lampeduser Eisdielenbesitzers Vito Fiorino, verkörpert durch Willi Schlüter vom Hannoveraner Theater in der List.

Am 3.10.2013 rettete Fiorino mit seinem kleinen Fischerboot zusammen mit sieben Freunden 47 Geflüchtete vor dem Ertrinken. Bei der Tragödie starben 368 Menschen – nur 800 Meter von der Lampeduser Küste entfernt. Fiorino kam mit seinem Boot als erster an die Unglücksstelle. Im Theatermonolog erinnert er sich an den Tag sowie die Konsequenzen seines Handelns für sein weiteres Denken und Leben.

„Wir wollten dieses Stück zeigen, weil es für die Situation der Flüchtlingsproblematik im Mittelmeer sensibilisiert. Darüber hinaus kann man sich als Zuschauer sehr gut in die Situation von Fiorino hineinversetzen, weil man begreift, dass er einfach als Mensch gehandelt hat“, so Meltem Yıldız, Leiterin der Integrationsagentur des Multikulturellen Forums, die das Theater gemeinsam mit der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule eingeladen hat.

Das eindrückliche Schauspiel von Willi Schlüter machte den Anwesenden die Schicksalhaftigkeit des Ereignisses klar: Vito Fiorino entwickelte durch die Rettungsaktion ein intensives Verhältnis zu den Geflüchteten; sie hat seine Ansichten und sein Leben verändert. Dennoch wurde er den Zuschauenden nicht als Held dargestellt, sondern als ganz normaler Mensch, der etwas zutiefst Menschliches getan hat und daher authentisch und glaubwürdig erscheint. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich nach der Vorstellung emotional sehr berührt.

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