Stellungnahme zu rassistischen Vorfällen im Fitnesstudio

Hand signalisiert Stopp

Wir beziehen Stellung

Mit Entsetzen vernahmen wir die Berichterstattung der Ruhr Nachrichten zum wiederholten rassistischen Vorfall in einem Lüner Fitnessstudio. Nicht das erste Mal steht das Geschäft in der Kritik, Menschen aus vermeintlich nichtdeutscher Herkunft die Inanspruchnahme einer von ihm angebotenen Dienstleistung zu verweigern. Aus unserer Sicht sind diese Umstände in einem Einwanderungsland, insbesondere in einer weltoffenen Stadt wie Lünen untragbar.

Fitnessstudio wiederholt auffällig

Bereits im Jahr 2009 übten wir öffentlich Kritik an den Mitgliedschaftskriterien des Betreibers, nachdem diese eine „Ausländerquote“ festgelegt hatten. 10 Jahre später müssen wir erneut zur Kenntnis nehmen, dass einem Kunden aufgrund seiner nichtdeutschen Muttersprache der Einlass zunächst verwehrt wurde und eine Entschuldigung für das offenkundig diskriminierende Verhalten bis heute auf sich warten lässt. Im Rahmen der Berichterstattung wurden weitere Fälle bekannt, die Rückschlüsse auf fremdenfeindliche Geschäftspraktiken zulassen.

Unvereinbar mit Wertekanon der Stadt

Vorfälle wie diese verstoßen nicht nur gegen das in Deutschland geltende Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, sondern sind darüber hinaus auch unvereinbar mit dem Wertekanon einer Stadt, die sich nach außen gerne als bunt, weltoffen und tolerant versteht. Wenn diese Grundprinzipien nicht nur Imagebroschüren und Transparente zieren sollen, sind alle Lünerinnen und Lüner dazu aufgerufen, sich gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit zu engagieren.

Solidarität mit Betroffenen

Konkret bedeutet das, sich gegenüber Menschen, die in dieser Stadt offene Ablehnung aufgrund ihrer Herkunft erfahren, solidarisch zu zeigen. Ihnen sollten Möglichkeiten aufgezeigt werden, um juristisch oder öffentlich gegen dieses Verhalten vorzugehen. Sie sollten über Fachstellen, die sich beispielsweise mit Diskriminierungsvorfällen befassen, aufgeklärt werden oder direkt an diese verweisen werden. Wir stehen Betroffenen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung.

Klare Kante gegen Rassismus

Wir fordern von Politik und Stadtverwaltung, Vorkommnissen wie den oben geschilderten vehement nachzugehen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu veranlassen. Zudem sind Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, rassistischen Äußerungen und Verhaltensweisen die Rote Karte zu zeigen. Vorurteile und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit haben in unserer Stadt nichts zu suchen.

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