Unter Pandemiebedingungen auf neuen Wegen

Mann und Frau sitzen mit Pokal am Tisch
© Martin Urner

Ein Jahr ohne Preisausschreibung - aber nicht ohne Austausch

Ein schwieriges Jahr neigt sich dem Ende zu – für den Interkulturellen Wirtschaftspreis war es das erste Jahr ohne Preisträger. Schon früh im Jahr haben wir die Fühler bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen in unserer Region ausgestreckt und gespürt, dass die Umstände nicht nur eine Preisverleihung erschweren: Die sehr unterschiedliche Auswirkung der Pandemie auf die verschiedenen Branchen stellte auch die Auslobung des Preises insgesamt in Frage.

Schweren Herzens rangen wir uns gemeinsam mit den Partnern zu der Entscheidung durch, im Jahr 2020 zu pausieren. Gleichzeitig war schnell klar: Das Thema kulturelle Vielfalt in der Arbeitswelt braucht auch in diesem besonderen Jahr Aufmerksamkeit. Blickt man auf verschiedene Studien, die belegen, dass Menschen mit Migrationshintergrund zu den von der Pandemie besonders betroffenen Gruppen gehören, wird deutlich: Zu einem Weg aus der Krise gehört also unbedingt auch der Blick auf die Situation von Menschen mit Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt.

Dass kulturelle Vielfalt in der Belegschaft von Unternehmen zur ihrer Stabilität, Innovationsfähigkeit und zu ihrem wirtschaftlichen Erfolg beiträgt, haben viele Unternehmen im Netzwerk des Interkulturellen Wirtschaftspreises in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen.

Genau das ist der Preis für uns tatsächlich geworden: Nicht nur eine Auszeichnung für interkulturelle Personalpolitik, sondern auch ein absolut diverses Netzwerk von Unternehmen aus dem Westfälischen Ruhrgebiet, in dem Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, Größenordnungen und einem unterschiedlichen Erfahrungsschatz in Sachen Vielfalt voneinander lernen und einander inspirieren.

Das Rückgrat dieses Netzwerks bilden die Partner des Interkulturellen Wirtschaftspreises, die neben dem Multikulturellen Forums aus der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, der Handwerkskammer Dortmund, der Stadt Dortmund, den Wirtschaftsförderungsgesellschaften des Kreises Unna und der Stadt Hamm sowie dem Verein Selbständiger Migranten besteht. Es freut uns sehr zu sehen, dass diese für den Wirtschaftsstandort westfälisches Ruhrgebiet so zentralen Akteure konstant seit 15 Jahren der kulturellen Vielfalt einen so hohen Stellenwert beimessen.

Seit seiner ersten Auslobung im Jahr 2006 ist der Interkulturelle Wirtschaftspreis für viele engagierte Unternehmer*innen ein Prädikat, mit dem sie auf sich aufmerksam machen und für ihr Unternehmen werben können. Für andere hingegen ist der Preis eine Inspiration, sich erstmals dem Thema kulturelle Vielfalt aktiv zu widmen.

Einige Unternehmen begleiten den Preis seit vielen Jahren – und so, wie sich der Preis konstant fortentwickelt, haben sich ihre Ansätze für Chancengleichheit, für ein besseres Miteinander im Team sowie für einen auch wirtschaftlich erfolgreichen Einsatz von interkulturellen Kompetenzen innovativ und kreativ weiterentwickelt. Neben unseren langjährigen Wegbegleiter*innen konnten wir uns auch in jedem Jahr über neue Kontakte rund um den Interkulturellen Wirtschaftspreis und die neuen Impulse, die diese mitbrachten, freuen.

Auf dieses gemeinsame Wachsen und Lernen möchten wir auch in den kommenden Jahren weiterhin setzen – und tüfteln schon heute an neuen Formaten, die uns einander näherbringen und eine fruchtbaren Austausch ermöglichen. Bis dahin legen wir Ihnen und euch die spannenden Einblicke in die Denk- und Handlungsweise beispielhafter Unternehmer*innen ans Herz.