Interkulturelles Theaterprojekt erfolgreich fortgeführt

Szene aus dem Theaterstück "Weißt du wer ich bin"

Interreligiöse Suche nach Sinn und Hoffnung

Eine junge Frau kommt in eine fremde Stadt, weil sie einem mysteriösen Ruf folgt. Sie sucht Sinn, Hoffnung, Verbundenheit und Antworten auf ihre vielen Lebensfragen. Sie findet Wegweiser in den Überlieferungen verschiedener spiritueller Gemeinschaften, die spielerisch und tiefsinnig auf die drei Schriftreligionen Judentum, Christentum und Islam anspielen.

So beginnt das Theaterstück „Die Suche“, das als Episode 2 des preisgekrönten Theaterprojektes „Weißt du, wer ich bin?" im März 2022 sieben mal in fünf verschiedenen Städten aufgeführt wurde.

„2019 gab es acht Theatervorstellungen in der Region, alle gut besucht, daraus ergab sich für uns geradezu eine Verpflichtung, das Projekt fortzuführen“, betonen die beiden Projektleiter:innen Jürgen Larys und Susanne Hocke, die im selben Jahr mit dem Lüner Kulturpreis ausgezeichnet wurden.

In der Fortführung suchen die Ensemblemitglieder verschiedenen Glaubens gemeinsam Antworten auf die Herausforderungen, die die Gegenwart an einen religiös und spirituell denkenden und fühlenden Menschen stellt – in einem gesellschaftlichen Umfeld, dem diese Dinge zunehmend fremd geworden zu sein scheinen. Die Handlung wird immer wieder auch musikalisch begleitet.

Szene aus dem Theaterstück "Weißt du wer ich bin"

Vielfältige Projektpartner für einen starken Dialog

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Multikulturellen Forum, der Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund, der Evangelischen Lydia-Gemeinde Dortmund, der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Dortmund-Huckarde und der Auslandsgesellschaft.

Die Projektbeteiligten besuchten sich zunächst gegenseitig in ihren Gemeinden und lernten viel über einander und die religiöse Praxis. Aus dieser Beschäftigung mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden, aber auch mit gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen wie dem Antisemitismus oder dem antimuslimischen Rassismus, entstand dann das aktuelle Stück "Die Suche".

Wunsch nach Fortführung

Die Aufführungen in Dortmund, Bochum, Witten, Köln und Lünen stießen auf sehr positive Resonanzen und erregten sogar überregionales Interesse. Es liegt eine erste Anfrage vor, das Projekt theaterwissenschaftlich auszuwerten.

Szene aus dem Theaterstück "Weißt du wer ich bin"

Die gemeinsame Arbeit hat die Projektpartner und ganz besonders die Mitglieder des Ensembles weiter zusammengebracht. Einer eventuellen Fortsetzung des Projektes „Weißt du, wer ich bin?“ sehen wir hoffnungsfroh entgegen.

Die Notwendigkeit, einer in Richtung Spaltung tendierenden Gesellschaft mit zunehmend offenem Antisemitismus und eher wachsender Muslimfeindlichkeit theatralisch etwas entgegenzusetzen, empfinden wir als mehr denn je gegeben.

Wir hoffen, dass unser Theaterprojekt dazu beitragen kann, die Einheit der Schriftreligionen untereinander zu stärken, fruchtbare Auseinandersetzung untereinander zu befördern sowie Brücken zu schlagen zu einer Gesellschaft, der Religion zunehmend fremd
zu werden scheint, und die diese Religionen umgekehrt stärker denn je herausfordert, Antworten zu finden auf die Frage, wie ein sinnerfülltes Leben zum Wohle des Planeten und des Friedens in der Welt in Zukunft aussehen kann und muss.

Gefördert wird das Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ vom Bundesministerium des Innern und für Heimat in Umsetzung der Ziele der Deutschen Islamkonferenz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. 

Locations