Antisemitismus im Fokus

Objektiv unterwegs

Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert hat viele Varianten und ist nicht mit dem Ende des Nationalsozialismus aus Deutschland verschwunden. Zwar wird nicht mehr vom „ewigen Juden“ gesprochen, aber mit Begriffen wie „Zionisten“ oder „Israel-Kritik“ werden genauso die alten antisemitischen Vorurteile und Vorstellungen vom „Juden“ als dem absolut Bösen transportiert.

Verbreitet ist zudem auch die Gleichsetzung des jüdischen Staats mit dem NSStaat oder die Gleichsetzung von „Juden damals“ und „Palästinensern heute“. Und im Kontext des Nahost-Konfliktes kommen Argumentationen oft vordergründig mit einer Menschenrechts-, Antirassismus- und Antiglobalisierungsrhetorik daher, so dass ihr antisemitischer Inhalt nicht immer sofort zu erkennen ist.

Um junge Menschen für die Problematik zu sensibilisieren und pädagogischen Fachkräften praxisnahe Methoden zur Thematisierung von Antisemitismus zu vermitteln, führt das Projekt „Objektiv – Junge Medienmacher mit Durchblick“ zurzeit verschiedene Workshops, Lesungen und Exkursionen durch.

„Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir aus den verschiedenen Formaten gewinnen, fließen anschließend in eine pädagogische Handreichung ein. Diese wird im kommenden Jahr veröffentlicht“, erklärt Projektleiterin Iris Müller.