Ein Jahr nach Hanau

Portraits der neun Opfer des Anschlags von Hanau

Wir trauern und erinnern an die Opfer des rechtsterroristischen Anschlags von Hanau – Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.

Vor einem Jahr, an Tag eins nach dem Anschlag, forderten wir, die Dinge beim Namen zu nennen und endlich über Rassismus zu sprechen – dass dies nun seit einiger Zeit in den Medien, der Politik und der öffentlichen Diskussion geschieht, ist ein wichtiger Schritt. Ebenso wichtig finden wir es, dass die Opfer ein Gesicht bekommen, dass ihre Namen präsent sind, Betroffene und Hinterbliebene zu Wort kommen.

Doch noch immer ist ein weiter Weg zu gehen: Noch immer ist viel zu oft die Rede von „Einzeltaten“, die Kontinuität und das Ausmaß des Problems wird noch zu häufig verkannt. Noch immer werden rassistische Äußerungen als hinnehmbar und Rassismuserfahrungen als Befindlichkeiten deklariert. Rechte und rechtspopulistische Stimmen sind noch immer laut und überschreiten wiederholt die einst geltenden Grenzen des Sagbaren. Der gesellschaftliche Kontext, in dem rassistische Haltungen zu Handlungen werden, ist noch immer aktuell.

Gerade mit Blick auf den Umgang mit den Überlebenden und Hinterbliebenen des Anschlags in Hanau werden Erinnerungen an den NSU-Komplex wach. Auch die Versäumnisse und Unklarheiten in der Aufarbeitung des Anschlags wecken Befürchtungen, das eine umfassende Aufklärung erneut ausbleiben könnte. Deshalb schließen wir uns den Angehörigen, Überlebenden und Betroffenen des Anschlags, die sich zur Initiative 19. Februar Hanau zusammengeschlossen haben, an und teilen ihre Forderungen: Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen.

 

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