Christentum und Kolonialismus

Weltkarte

Christliche Missionare waren zentraler Bestandteil der Kolonialisierungspolitik in Zeiten des Imperialismus. Sie sollten nicht nur die einheimische Bevölkerung für das Christentum gewinnen, sondern vor allem durch ihr Wirken die rassistische Weltsicht ihrer Mutterländer weitergeben.

Es waren jedoch nicht nur die Missionare vor Ort, die einen wesentlichen Bestandteil zur Akzeptanz des Kolonialismus leisteten, sondern vor allem auch Geistliche in den Mutterländern, die durch ihre Arbeit vor Ort wie zum Beispiel in Predigten, Reden etc. aktiv die Unterdrückung der Völker außerhalb Europas unterstützten. Nach dem Zusammenbruch der Kolonialreiche im letzten Jahrhundert ist dieses Kapitel weitestgehend aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden, dennoch wirken die Spuren bis heute nach.

In diesem Vortrag soll ein Überblick zum Verhältnis von Religion und Kolonialismus gegeben werden, der aufzeigt, auf welchen historisch-philosophischen Ideen der Kolonialismus stand, die auch vom Christentum mitgetragen wurde.

Des Weiteren soll der Blick auch dahin gerichtet sein, wie das Überlegenheitsgefühl des Weißen, sich in bildlichen Darstellungen der jeweiligen Zeit, niedergeschlagen hat. Zuletzt muss aber auch die Gegenwart näher betrachtet werden, denn gerade hier fehlt oft eine aktive Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit, die es erschwert, auf gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Ausgrenzung zu reagieren.

-
Location:
Online
Course number:
C 108
Course management:
Cassandra Speer
Lessons:
2 UE
Course fee:
11,00 €