Von Abraham bis Zuckerfest

H
  • Haskala

    Judentum
    dt. »Bildung«

    Bezeichnung für eine innerjüdische Bewegung, auch „jüdische Aufklärung“ genannt, die im 18. Jh. in Deutschland entstand und für die jüdische Emanzipation kämpfte. Sie forderte sowohl die Beendung der rechtlichen und gesellschaftlichen Ausgrenzung von Juden, als auch die Verstärkung der Integrationsbemühungen von Juden. Einige Folgen dieser Entwicklung waren die rechtliche Gleichstellung in Deutschland und die religiöse Reform des Judentums. Der bedeutendste Vertreter, der maßgeblich zu der Entstehung und Weiterentwicklung der „Haskala“ beigetragen hat, war der jüdische Philosoph Moses Mendelssohn (1729-1786).

  • Hebräisch

    Judentum

    Gehört zur Gruppe der semitischen Sprachen und ist die Religions-, Liturgie- und Nationalsprache der Juden. Die Tora und weitere heilige Schriften (siehe Tanach) sind auf Hebräisch verfasst worden. Hebräisch ist außerdem neben Arabisch die Amtssprache des Staates Israel (hebr. „Ivrit“) und wird wie diese von rechts nach links geschrieben und gelesen.

  • Hicri Yılbaşı

    Alevitentum
    Islam
    [Hidschri Yilbaschi] dt. »Neujahr«

    Beginn der Muharrem-Fastenzeit bei den Aleviten und Tag des islamischen Neujahrs.

  • Hıdır-Ellez-Fest

    Alevitentum

    Ein alevitisches Fest vom 5. auf den 6. Mai zu Ehren der Schutzpatronen Hızır und Ilyas. Hızır ist der Schutzpatron auf dem Land und Ilyas ist der Schutzpatron auf dem Meer. Laut alevitischer Lehre trafen sie in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai aufeinander. Die Feierlichkeiten erinnern an die Zusammenkunft und finden meist in der Natur statt.

  • Hidschra

    Islam
    dt. »Auswanderung«

    Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina im Jahre 622. Die islamische Zeitrechnung beginnt mit der Hidschra.

  • Hijab

    Islam
    [Hidschab] dt. »trennen«, »Vorhang«

    In Deutschland wird unter Hijab die Bedeckung der muslimischen Frau, insbesondere die Kopfbedeckung, verstanden. Hijab umfasst jedoch die gesamten Kleidervorschriften für Männer und Frauen, die im Koran festgehalten sind. Dazu gehört die Bedeckung der „aura“. Damit sind Teile des Körpers gemeint, die vor einem festgelegten Personenkreis (ausgenommen sind u.a. Eltern, Großeltern und Geschwister) zu bedecken sind. Während des islamischen Gebets ist die Kopfb edeckung der Frau ein fester Bestandteil der Kleiderordnung. Viele muslimische Frauen tragen auch im Alltag ein Kopftuch. Der genaue Umfang und Art der „aura“ ist umstritten und wird daher von Muslimen unterschiedlich ausgeübt.

  • Hızır

    Alevitentum

    Der heilige Hızır gilt als Schutzpatron der Aleviten auf dem Land und Retter in der Not. So sagt man heute, sofern man in Not ist: „Oh Hızır, eile herbei!“ Dem heiligen Hızır zu Ehren wird im Hızır-Monat gefastet. Er beginnt am 14. Januar und endet in der zweiten Februarwoche.

  • Hoca

    Islam
    [Hodscha] dt. »Lehrer«

    Islamischer Religionsgelehrter und Lehrer einer Moscheegemeinde.

  • Holocaust

    dt. »vollständig verbrannt«

    Bezeichnung für den systematischen Völkermord an den europäischen Juden in der Zeit des Nationalsozialismus, bei dem rund sechs Millionen Menschen in Ghettos sowie Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet worden sind. Das größte Vernichtungslager der NS-Zeit war Auschwitz. Als ein Synonym für „Holocaust“ ist die Bezeichnung Shoa bekannt.

  • Holocaustleugnung

    Geschichtsfälschung, die den Völkermord an sechs Millionen Juden bestreitet. Diese Verzerrung der Geschichte ist ein Bestandteil des modernen Antisemitismus und wird von antisemitischen Verschwörungstheorien untermauert, wie z.B. die Juden hätten den Holocaust erfunden, um die Weltgemeinschaft zu erpressen und um die „jüdische Weltherrschaft“ auszubauen (siehe Protokolle der Weisen von Zion). Der oft hinter dem Antizionismus verborgene moderne Antisemitismus beharrt darauf, dass Juden mit der „Holocausterfindung“ das Existenzrecht Israels legitimieren wollen. Die Leugnung des Holocaust ist ein Straftatbestand in Deutschland.