Interkultureller Wirtschaftspreis 2008

Bewährtes Konzept in neuem Rahmen

Im Jahr 2007 endete die EQUAl-Entwicklungspartnerschaft "Kompetenz und Vielfalt", welche bislang den Rahmen für den Interkulturellen Wirtschaftspreis bot. Der Preis war inzwischen zu einem selbständigen Format gereift und sollte weiterhin als erfolgreiches Konzept bestehen bleiben.

Einen neuen Rahmen fand die Auszeichnung im Projekt MiA - Migrant*innen in Arbeit", das langzeitarbeitslosen Migrant*innen der Generation 50plus durch Beratungs-, Qualifizierungs- und Vermittlungsangebote die Chance bot, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Hauptpreise für Edessa Markt und Pflegezentrum Çakır

Die Preisjury würdigte in der Kategorie "Interkulturelles Management" das Engagement der Edessa Markt GmbH. Das in Dortmund, Hamm und Paderborn ansässige Unternehmen nutzt gezielt die Sprach- und Kulturkompetenzen seines Personals zur Gewinnung und Bindung von Kund*innen. Gleichzeitig legt es großen Wert auf Deutsch als Arbeitssprache und fördert entsprechende Sprachkenntnisse in seiner Belegschaft.

In der Kategorie "Integrative Unternehmensührung" gewann das Pflegezentrum Çakır aus Bönen. Es berücksichtigt im Besonderen die spezischen Bedürfnisse türkisch-muslimischer Familien in der Altenpflege, der Kinderkranken- und der Intensivpflege. Pflegefälle werden über die kulturellen Grenzen hinweg betreut, um Hemmungen gezielt abzubauen. Zu diesem Zweck schult der Pflegebetrieb seine Mitarbeitenden nicht nur fachlich, sondern auch interkulturell.

"Unsere Pflegekräfte müssen die Krankheiten der Patienten kennen. Sie müssen aber auch den kulturellen Hintergrund, die spezifischen Traditionen, Hoffnungen und Ängste kennen, die diese Menschen mitbringen", erklärt der Geschäftsführer des Pflegezentrums, Kemal Çakır.

Sonderpreise an Mengeder Fensterbau und Glasbau sowie an PTS Oberflächen und Werkzeugtechnik

Auch in diesem Jahr verlieh die Jury des Interkulturellen Wirtschaftspreises zwei Sonderpreise: Die Mengeder Fensterbau- und Glasbau GmbH aus Dortmund zeichnet sich dadurch aus, dass sie die interkulturellen Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden gezielt für ihre Geschäftsbeziehungen im Ausland nutzt. Zudem führt sie regelmäßig gemeinsame, multikulturelle Aktivitäten durch, um Vorurteile abzubauen und kulturelle Vielfalt kennen zu lernen.

Auch die PTS Oberflächen und Werkzeugtechnik GmbH aus Lünen verfügt dank der Sprach- und Landeskenntnisse ihrer Beschäftigten über exzellente Geschäftsbeziehungen, insbesondere nach Polen. Das Unternehmen legt großen Wert auf interkulturelle Kompetenzen und besucht als Team entsprechende Weiterbildungen.