Interkultureller Wirtschaftspreis 2016






Strategisch fördern und klare Kante zeigen
Mit einem Festakt im Kulturrevier Zeche Radbod ist am 29. November 2016 der Interkulturelle Wirtschaftspreis 2016 verliehen worden. Mit dem Preis prämiert das Multikulturelle Forum e.V. bereits im elften Jahr in Folge kleine und mittelständische Unternehmen aus dem westfälischen Ruhrgebiet, die kulturelle Vielfalt als festen Bestandteil in der Personalpolitik verankern. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis ging an die proLogistik GmbH + Co KG in Dortmund, einem Hersteller für Soft- und Hardware in der Logistikbranche.

Ausgezeichnete Betriebe setzen sich für Geflüchtete ein
„Die multikulturelle und multinationale Belegschaft des Unternehmens erhöht das interkulturelle Verständnis. proLogistik hat es auf vorbildliche Art verstanden, Wertschätzung für die kulturelle Vielfalt im Unternehmen zu zeigen und diese jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedem einzelnen Mitarbeiter entgegenzubringen“, so Thomas Hunsteger-Petermann, Oberbürgermeister der Stadt Hamm und Schirmherr des diesjährigen Wettbewerbs, in seiner Laudatio. Auf die aktuelle Flüchtlingssituation hat das Unternehmen proaktiv mit einem Integrationsprogramm reagiert, das aus zwei Deutschlehrerinnen und einem Sozialarbeiter besteht. proLogistik fasst die strategische Förderung der kulturellen Vielfalt im Unternehmen als Führungsaufgabe auf. Der Geschäftsführung ist es wichtig, gegen Hassbotschaften und abwertende Äußerungen „klare Kante zu zeigen und Stellung zu beziehen.“
Zwei weiteren Firmen sprach die Jury eine „besondere Anerkennung“ aus. Die Kiffe V&N GmbH, ein Unternehmen aus der Automobilbranche aus Hamm, und die Frauenarztpraxis Königsheide aus Lünen erhielten zur Würdigung ihres unternehmerischen Engagements jeweils eine Urkunde.
In seiner Dankesrede betonte Jörg Sänger, Geschäftsführer der proLogistik GmbH, das Unternehmen profitiere von den verschiedenen Kulturen, Charakteren und Arbeitsweisen seiner Belegschaft: „Unser Integrationsprogramm setzen wir im nächsten Jahr fort, denn es ist auch für uns eine Chance, unsere Nachwuchskräfte optimal fördern zu können“. Er freute sich sehr über die Auszeichnung, die für ihn und sein Team Ansporn sei, sich auch weiterhin für kulturelle Vielfalt und Chan-cengleichheit in seinem Unternehmen einzusetzen.
Evonik-Chef sieht kulturelle Vielfalt als Bereicherung
Ehrengast des Abends war Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG, der in seiner Rede auf die Bedeutung des Themas für das Ruhrgebiet einging, dessen Geschichte wie in kaum einer anderen Region von Einwanderung geprägt ist. „Kulturelle Vielfalt sollte im Unternehmen als Bereicherung und nicht als Belastung angesehen werden. Es gibt in der Globalisierung keine Einbahnstraße. Vielfalt gehört zu den wichtigen Existenzgrundlage – auch in unserer Wirtschaft.“, betonte Dr. Engel.
Abgerundet wurde die Preisverleihung durch literarische Impulse zum Thema Vielfalt, interpretiert vom Poetry-Slammer Bülent Demirtas (2Seiten) sowie der Ausstellung „Blickpunkt Diversity“, in der 21 Persönlichkeiten aus dem Wirtschaftsleben der Region ihren Blick auf das Thema teilen.
Partner des Interkulturellen Wirtschaftspreises
Der Interkulturelle Wirtschaftspreis wird von einer Partnerschaft wichtiger regionaler Akteure getragen: Neben dem Multikulturellen Forum sind es die IHK zu Dortmund, die Handwerkskammer Dortmund, die Wirtschaftsförderung Kreis Unna, die Wirtschaftsförderung Hamm, die Stadt Dortmund und der Verein Selbständiger Migranten, die mit dem Preis jährlich ein Unternehmen aus der Region auszeichnen, das seine Personalpolitik in vorbildhafter Weise interkulturell ausgerichtet hat.