15 Thesen für Zusammenhalt in Vielfalt

Die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration

Initiative kulturelle Integration

„15 Thesen zu Zusammenhalt und Vielfalt“ stellte die Initiative kulturelle Integration am 16. Mai 2017 in Berlin vor und übergab sie an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Gegründet wurde die Initiative vom Deutschen Kulturrat, der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, dem Bundesinnenministerium, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Forum der Migrantinnen und Migranten als Mitglied

Neben den Initiatoren gehören 23 Mitglieder aus Zivilgesellschaft, Religionsgemeinschaften, Sozialpartnern, Medien, kommunalen Spitzenverbänden und der Kultusministerkonferenz der Initiative an, so auch das Forum der Migrantinnen und Migranten im Paritätischen, dem Spitzenverband des Multikulturellen Forums.

Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt

Die 28 beteiligten Organisationen entwickelten in einem gemeinsamen Arbeitsprozess über einen Zeitraum von fünf Monaten Thesen, um einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur kulturellen Integration zu leisten.

Vielfalt als Stärke

Die Thesen definieren kulturelle Vielfalt als klare Stärke für Deutschland und betonen die Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement, Bildung, Sprache und Erwerbsarbeit für das Zusammenleben. Neben dem Grundgesetz benennen die Thesen die Geschlechtergerechtigkeit, die Reli­gionsfreiheit, die Freiheit der Kunst und die demokratische Debatten- und Streitkultur als wichtige Eckpfeiler.

Kultur als dynamischer Prozess

Die kulturellen Gepflogenheiten, auf denen das alltägliche Zusammenleben basiere, unterlägen dem Wandel und müssten sich im gesellschaftlichen Diskurs bewähren und weiterentwickeln, um ihre Berechtigung zu behalten. Ein besonderes Augenmerk setzten die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration auf die Vermittlungskraft der Kultur.

Keine "deutsche Leitkultur"!

Im Vorfeld der Vorstellung der Thesen hatte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière mit einem Artikel in der Bild am Sonntag, in dem er eine deutsche Leitkultur forderte, für Diskussion gesorgt. Mit einem offenen Brief hatte das Forum der Migrantinnen und Migranten auf die Thesen de Maizières reagiert, in dem es das erneute Entfachen von Leitkulturdebatten zu Wahlkampfzwecken kritisierte.