Großes Netzwerktreffen der Wegweiser-Beratungsstelle

Im September 2024 hat die Wegweiser Beratungsstelle ein großes Netzwerktreffen ausgerichtet. Das Netzwerktreffen diente dazu, Akteure unterschiedlicher Institutionen und Fachberatungsstellen in den Dialog miteinander zu bringen.
Im ersten Teil der Veranstaltung wurde der Anschlag in Solingen thematisiert. Hierzu konnten sich die Teilnehmer: innen in World Cafés austauschen. Dabei wurden Diskussionen rund um die Fragen, was der Anschlag im Privaten und im Berufsleben verändert habe, sowie was für Maßnahmen notwendig wären, um solche Ereignisse in Zukunft zu vermeiden, geführt.
Im zweiten Teil der Veranstaltung fand ein Aussteigergespräch aus dem Bereich Islamismus statt. Ein ehemaliger Salafist sprach über seine Reise nach Syrien, um in den Dschihad zu ziehen. Er beschrieb, welche Motive ihn zur Radikalisierung geführt, welche Erfahrungen ihn geprägt und welche Gründe ihn schließlich zum Ausstieg bewegt haben. Auf einen direkten Austausch wurde dabei großen Wert gelegt. In einer offenen Gesprächsrunde haben die Teilnehmer*innen viele persönliche Fragen gestellt. Das ermöglichte ihnen wertvolle Einsichten und Erkenntnisse, die ohne dieses Format nicht zugänglich gewesen wären. Moderiert wurde das Gespräch von einer Mitarbeiterin des Ministeriums des Innern des Landes NRW, welche an einigen Stellen Impulse gab oder bestimmte Aspekte genauer erläuterte und Kontextualisierungen an den Stellen vornahm, an denen sie nötig waren.
Die Aussteigergespräche werden von dem Projekt „Prisma“ koordiniert. Prisma ist ein Projekt des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes, das sich mit der Biografie von Personen befasst, die sich dem Extremismus zugewandt haben. Aussteiger*innen aus dem Rechtsextremismus, Linksextremismus, dem Islamismus und dem auslandsbezogenen Extremismus arbeiten das Erlebte bei Veranstaltungen mit Schüler*innen und unterschiedlichen Multiplikator*innen auf.