Offene Türen für Geflüchtete
Geflüchtete als Auszubildende
Die Ausbildung von Geflüchteten ist nicht selten mit arbeits- und aufenthaltsrechtlichen oder sprachlichen Hürden verbunden. Dass sich der Aufwand jedoch durchaus lohnt, zeigen immer wieder positive Beispiele. So auch am Donnerstag, den 13. Juli 2017, als die KAUSA-Servicestelle Hamm/Kreis Unna des Multikulturellen Forums e.V. zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema einlud.
Rund 25 Unternehmerinnen und Unternehmer folgten der Einladung. Einige befassten sich erstmalig damit, junge Geflüchtete als Auszubildende einzustellen. Doch was muss ich aufenthaltsrechtlich beachten? Was muss ich wo beantragen? Und welche Möglichkeiten gibt es, Geflüchtete schrittweise in den Betrieb einzuführen?
Von den Mitarbeitenden der KAUSA-Servicestelle, aber auch vom Arbeitgeberservice und dem Integration Point der Arbeitsagentur in Kooperation mit dem Kommunalen Jobcenter gab es wichtige Erkenntnisse darüber, was bei einer Einstellung zu beachten ist, welche Fördermöglichkeiten es vor und während der Ausbildung gibt, und welche regionalen Anlaufstellen im konkreten Fall weiterhelfen können.
Für Unternehmen eine Bereicherung
Einig waren sich alle Beteiligten darin, dass Geflüchtete das Unternehmen bereichern, z.B. durch ihre Zielstrebigkeit oder durch die anderen Blickwinkel und ihre Mehrsprachigkeit, die sie mitbringen.
Susanne Herboth, Inhaberin eines Friseurgeschäfts, beeindruckte vor allem die Offenheit ihrer angehenden Auszubildenden. Bäckermeister Bernd Brockmann betonte, dass Vertrauen oft wichtiger sei als kulturelle Unterschiede. Über seinen Auszubildenden könne er nur positives berichten.
Das sah auch Christian Müller, Ausbildungsleiter bei der Ostendorf GmbH, so. Seinen Auszubildenden Anas Valmaz hat er direkt mitgebracht. Der angehende KFZ-Mechatroniker fühlt sich in seiner Ausbildung gut begleitet. Sprachliche Schwierigkeiten gibt es inzwischen auch nicht mehr. „Er hat Biss, und er sieht die Arbeit“, lobte Müller seinen Auszubildenden. Anderen Unternehmen empfahl er, mehr über den Tellerrand zu schauen und Bewerbern z.B. über Praktika die Gelegenheit zu geben, sich zu beweisen.