Online-Aktionswoche gegen Antimuslimischen Rassismus
Bundesweit wird vom 28.06. bis 01.07.2021 im Rahmen der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus darauf aufmerksam gemacht, dass antimuslimischer Rassismus in Deutschland – und weltweit – zunimmt und bereits in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Antimuslimischer Rassismus ist eine Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, die muslimische und muslimisch gelesene Menschen rassifiziert. Durch die Rassifizierung werden sie als homogene Gruppe dargestellt, negativ sowie als andersartig markiert und von der nichtmuslimischen Mehrheitsgesellschaft abgegrenzt. Diese Art von Rassismus richtet sich sowohl gegen muslimische Menschen als auch ihre Organisationen. Es war auch gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Form von antimuslimischem Rassismus, die, wie in anderen Fällen in diesem Zusammenhang, mit tödlicher Gewalt an Marwa El-Sherbini endete. Als internationaler Tag gegen antimuslimischen Rassismus steht der 1. Juli seitdem für entschiedenes Eintreten für eine solidarische, demokratische, freiheitliche und multireligiöse Gesellschaft.
1. Juli – Tag gegen antimuslimischen Rassismus
Marwa El-Sherbini war eine Frau ägyptischer Herkunft. Sie wurde am 1. Juli 2009 während eines Berufungsverfahrens im Landgericht Dresden durch 18 Messerstiche ermordet. Marwa war eine Nationalspielerin in der ägyptischen Handballmannschaft der Frauen und von Beruf Chemikerin. Sie war Mutter eines dreijährigen Sohnes und kam für zwei Jahre nach Deutschland. Ihren Mörder kannte sie eigentlich nicht, bis sie sich auf einem Kinderspielplatz begegneten. Er, der in seiner Umgebung mit seinen rassistischen Einstellungen bekannt war, beleidigte sie als „Islamistin“, „Terroristin“ und „Schlampe“. Marwa zeigte Zivilcourage und zeigte ihn an. Während des darauffolgenden Gerichtsprozesses wiederholte der Mörder seine Beschimpfungen, bevor er sie mit einem Messer im Gerichtssaal tötete. Der dreijährige Sohn musste nicht nur mitansehen, wie seine Mutter getötet wurde, sondern auch, wie sein Vater, der seine Frau vor den Messerstichen zu schützen versuchte, durch das Sicherheitspersonal angeschossen und schwer verletzt wurde.
Anlässlich der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus wirken wir in diesem Jahr bei der Veranstaltungsreihe des Kommunalen Integrationszentrums der Stadt Hamm mit. Neben unserer Servicestelle Antidiskriminierung sind auch das Zentrum für systemische Schulberatung (ZESS), die Gleichstellungsstelle Stadt Hamm, die Werkstadt für Demokratie und Toleranz, die Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit AWO sowie das Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE) an der Veranstaltungsreihe beteiligt.
Unsere Servicestelle Antidiskriminierung stellt sich und ihre Arbeit am Montag, den 28.06.2021 im Anschluss an den Eröffnungsvortrag "Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus in den Medien" von Nermin Ismail von der Universität Wien vor. In den Folgetagen gibt es spannende Workshops zu Diskriminierungserfahrungen, Empowerment über Comics, Bloggen gegen Rassimus und Gesclechterrollen, eine Lesung mit Autorin Kübra Gümüşay sowie eine Podiumsdiskussion zum Thema Islam und Feminismus.
Das ausführliche Programm kann dem Flyer entnommen werden.
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Anmeldungen per E-Mail oder Fax unter:
Kommunales Integrationszentrum, Sandra Godau-Geppert, Stadthausstraße 3, 59065 Hamm,
Tel.: 02381 175046, E-Mail: sandra.godau-geppert@stadt.hamm.de