-

Alte und neue Feindbilder: In welcher Gesellschaft wachsen Jugendliche heute auf?

Plakatwand zwischen Betongebäuden mit Aufschrift "Stay human"
© Toa Heftiba / Unsplash
Jugendgästehaus Adolph Kolping
Adresse

Silberstraße 24
44137 Dortmund
Deutschland

Feindbilder

Feindbilder sind soziale Deutungsmuster gegenüber anderen Menschen, Gruppen, Staaten oder Ideologien, die auf einem dichotomen Weltbild beruhen und mit negativen Vorstellungen und Gefühlen verbunden sind.

Typisch für ein Feindbild ist, dass im Anderen bzw. Fremden das Böse gesehen wird und diesem negativen Bild kontrastierend ein positives Selbstbild gegenübergestellt wird. Derartige Identitätskonstruktionen sind oft unmittelbar mit bestimmten Narrativen verbunden, die ab frühester Kindheit in unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen und medial vermittelt werden.

Feindbilder konzentrieren sich meist auf Minderheiten und ziehen Stigmatisierung und Diskriminierung nach sich. Beispiele sind die Verbindung von Islam mit Terrorismus oder der Unterdrückung der Frau sowie antisemitische Verschwörungsnarrative wie die sogenannte „Soros-Verschwörung“, die zuletzt von Victor Orban benutzt wurde, um Stimmung gegen die EU zu machen. Feindbilder reduzieren unsere komplexe Umgebung und geben Orientierung und Identität.

Phänomene bei Jugendlichen

In welcher Gesellschaft wachsen Jugendliche heute auf? Mit welchen diskriminierenden Diskursen kommen Jugendliche in Berührung und mit welchen Feindbildern sind sie konfrontiert?

Unter diesen Fragestellungen wollen wir eine Brücke schlagen zwischen dem Projekt Dortmunder Durchblick, welches sich unter anderem mit antimuslimischem Rassismus und religiös motiviertem Extremismus unter muslimisch sozialisierten Jugendlichen beschäftigt und dem Projekt Objektiv, welches den Fokus auf Antisemitismus in den Medien hat.

Ohne die beiden Phänomene gleichzusetzen, sollen Pädagog*innen und Muliplikator*innen dafür sensibilisiert werden, wie sich Vorurteile und Feindbilder im Sozialisationsprozess bei Jugendlichen auswirken.

Programm

9:30 Uhr: Ankommen

9:45 Uhr: Begrüßung und kurze Einführung: Alte und neue Feindbilder

10:00 Uhr: Antimuslimischer Rassismus und religiös motivierter Extremismus unter muslimisch sozialisierten Jugendlichen
Daniel Janssen, Multikulturelles Forum e.V.

10:30 Uhr: Antisemitismuskritische Bildungsarbeit mit Jugendlichen. Ein Resümee aus der Praxis
Larina Kleinitz, Multikulturelles Forum e.V.

Kaffeepause

11:30 Uhr: „Wär ich nicht dauernd diskriminiert worden, wär ich jetzt Mathematiker!“ – Institutionelle Ungleichheitsperspektiven auf Othering, Rassismus und Intersektionalität im Kontext Schule
Aylin Karabulut, Universität Duisburg-Essen

Mittagspause mit Buffet

13:30 Uhr: Umgang mit gefährdeten Jugendlichen. Prämissen und Praxis einer sekundären Prävention in schulischen Kontexten
Dr. Michael Kiefer, Universität Osnabrück

14:30 Uhr: Offene Fragerunde und Ausblick

Geladene Referent*innen

Dr. Michael Kiefer ist Leiter der Post-Doc Gruppe für „Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft“ am Institut für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück. Zudem arbeitet er bei einem anerkannten Jugendhilfeträger in Düsseldorf. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Islam in Europa, Integration von Zuwanderern im kommunalen Raum, Neosalafismus und Radikalisierungsprävention, Antisemitismus und Migration.

Aylin Karabulut forscht im Arbeitsbereich Migrations- und Ungleichheitsforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen zu bildungsbezogener Ungleichheit, Jugend, strukturelle Diskriminierung, Rassismus und Intersektionalität.

Anmeldung

Daniel Janssen
Friedensplatz 7, 44135 Dortmund
Tel.: 0231 288607-34
E-Mail: janssen@multikulti-forum.de

Standorte

Gefördert von

Die Projekte "Dortmunder Durchblick" und "Objektiv - Junge Medienmacher mit Durchblick" werden im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.