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Gedenken zum 30. Jahrestag des Brandanschlages von Solingen

Mevlüde Genç
Gerhart-Hauptmann-Haus, Eichendorff-Saal
Adresse

Bismarckstraße 90
40210 Düsseldorf
Deutschland

"In der Nacht habe ich geweint. Aber am Tag danach habe ich meinen überlebenden Kindern ins Gesicht lächeln müssen, um dafür zu sorgen, dass der Hass nicht Eingang findet in ihre Herzen."
Mevlüde Genç


Der alljährliche Fachtag der Düsseldorfer Integrationsagenturen gedenkt in diesem Jahr dem 30. Jahrestag des Brandanschlags in Solingen vom 29. Mai 1993.

Eine Gruppe Rechtsterroristen ermordete damals die türkischstämmigen Bürgerinnen Gürsün Ince (27), Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9) und Saime Genç (4). 14 weitere Familienmitglieder erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Diese Tat zeigte einmal mehr einen tiefverwurzelten Rassismus gegenüber türkeistämmigen Menschen und Menschen muslimischen Glaubens in unserer Gesellschaft. Durch diesen von Rassismus und Gewalt motivierten Anschlag, verlor Mevlüde Genç in dieser Nacht mehrere Familienangehörige. Trotzdem lebte sie ihr ganzes Leben im Zeichen der Nächstenliebe und setzte sich bis zu ihrem Tod für gesellschaftlichen Zusammenhalt ein.

Es erinnern und referieren:
Özlem Genç
Die Enkelin von Mevlüde Genç wird uns an ihren Erinnerungen teilhaben lassen und üner ihre Beziehung zu ihrer Großmutter und ihren Umgang mit dem Thema aus der Perspektive einer nahen Angehörigen berichten.

Ayten Kılıçarslan, Dipl. Pädagogin und Volkswirtschaftlerin. Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des Sozialdienstes Muslimischer Frauen e.V.
„Die Lehren aus Solingen mit der Perspektiven einer weisen anatolischen Frau - Mevlüde Genç“.
Ayten Kılıçarslan berichtet über ihren persönlichen Zugang zu Mevlüde Genç, ihre Haltung, ihren Umgang mit dem Schmerz, ihre Differenziertheit, ihre gesellschaftspolitisch relevanten Aussagen und die Weisheit einer anatolischen Frau. Sie beleuchtet die Auswirkungen des Solinger Anschlags auf die Opfer: Türkischstämmige in Deutschland und die Auswirkungen auf den politischen Diskurs.

Adelheid Schmitz, Diplom-Sozialpädagogin, Hochschule Düsseldorf, FORENA
„30 Jahre nach dem Solinger Brandanschlag. Erinnerung und kritischer Blick.“
Adelheid Schmitz beleuchtet die Fragem, wie wir die Perspektiven und Forderungen der Überlebenden und Betroffenen rassistischer Gewalt besser berücksichtigen und eine solidarische Erinnerungspraxis entwickeln können. Einen Teil des Problems sieht Adelheid Schmitz in der Verharmlosung von rechtsextremer Gewalt und Rassismus vor dem Anschlag und deren Kontinuitäten danach. Wo liegen die Verantwortlichkeiten, was muss getan werden, um von Rassismus Betroffene besser zu schützen und zu unterstützen?

Moderation:
PD. Dr. Derya Gür-Seker
ist Diskurs- und Medienlinguistin. Sie lehrt und forscht zum Thema Germanistischen Linguistik an der Universität Duisburg-Essen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sprache in den (Online-)Medien, Praktiken des Ein- und Ausschließens und Sprache des Rechtspopulismus. Ihre Habilitationsschrift befasst sich mit linguistischen Zugängen vom Medientext zu Social Media im Kontext von Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Gender und Arbeit.


Anmeldung bis 17.05.2023:
heike.kasch@diakonie-duesseldorf.de oder Ataman.Yildirim@awo-duesseldorf.de

Programm:
09:30 Uhr Ankommen

10:00 Uhr Begrüßungsreden:
- Klaudia Zepuntke, Bürgermeisterin und Ratsfrau für Düsseltal-Nord
- Michael Schmidt, Diakonie Düsseldorf, Sprecher der "liga wohlfahrt düsseldorf" - der Arbeitsgemeinschaft der Düsseldorfer Wohlfahrtsverbände
- Barbara Both, Ministerialrätin Referatsleiterin 624 "Integrationsagenturen, Migrantenselbstorganisationen, Antidiskriminierung, Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW

10:30 Uhr Ausschnitte des Films „93/13 | 20 Jahre nach Solingen“ von Mirza Odabaşı und Erinnerung von Özlem Genç

11:00 – 11:15 Uhr Pause

11:15 – 12:30 Uhr Impulsreferate und 1. Podiumsdiskussion mit Ayten Kılıçarslan und Adelheid Schmitz

12:30 – 13:00 Uhr Pause

13:00 – 14:00 Uhr 2. Podiumsdiskussion mit Ayten Kılıçarslan, Adelheid Schmitz und Martin Mehlhorn, Kriminaldirektor, Polizeipräsidium Düsseldorf

Standorte
In Kooperation mit Diakonie Düsseldorf, Caritasverband Düsseldorf, AWO Düsseldorf, DRK-Kreisverband Düsseldorf, Jüdische Gemeinde Düsseldorf, Paritätischer Düsseldorf

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