Interkultureller Wirtschaftspreis 2012







Vielfalt als Chance und Stärke
Multikulturelles Zusammenleben findet vor Ort statt, nicht zuletzt in Unternehmen. Als Arbeitnehmer*in, aber auch als Kund*in begegnen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft täglich in betrieblichen Zusammenhängen. Umso wichtiger ist es, dass die Unternehmensführungen Vielfalt als Chance und Stärke begreifen und ihre Personalstrategie darauf ausrichten. Dieses Handeln ist nicht nur ein Zeichen für das gesellschaftliche Engagement des Betriebes, sindern auch Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg.
Um Erfolgsbeispiele aus der Region sichtbar zu machen, wurde am 13. November 2012 auf Haus Opherdicke in Holzwickede zum siebten Mal der Interkulturelle Wirtschaftspreis verliehen. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr das Gesundheits- und Wellnesszentrum Balancée plus aus Dortmund für seine vorbildliche interkulturelle Personalpolitik. Besondere Auszeichnungen erhielten zudem die Bäckerei Kanne aus Lünen und die Metzgerei Krutzke aus Hamm.

Vorbildliche Personalpolitik bei Balancée plus
"Mit seinem interkulturellen Team schafft es Balancée plus sprachlich und kulturspezifisch sowie durch passgenaue individuelle Betreuung gezielt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Kund*innen einzugehen", heißt es in der diesjährigen Jurybegründung. Die Partner (IHK zu Dortmund, HWK Dortmund, Migrations- und Integrationsagentur Dortmund, Wirtschaftsförderung Hamm, Wirtschaftsförderung Kreis Unna, Verein Selbständiger Migranten im Kreis Unna/Hamm/Dortmund e.V.) waren sich darin einig, dass die kulturelle Vielfalt des Personals zu einem kreativen und innovatives Arbeitsklima beiträgt.
Der Betrieb legt großen Wert auf die Sensibilisierung von jungen Mädchen mit Migrationshintergrund in Bezug auf die Bedeutung einer beruflichen Perspektive, insbesondere mit Blick auf eine Berufslaufbahn als Physiotherapeutin. Das Unternehmen ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und ist als Anlaufstelle für soziale Anliegen und Kulturmittler im Dortmunder Norden etabliert.
In ihrer Dankesrede bekräftigt die Geschäftsführerin von balancée plus, Ayşe Özdemir, dass das Interesse für Sitten und Gebräuche anderer Kulturen zu wecken und zu fördern zum geschäftlichen Konzept gehöre, "denn es ist sowohl für die Patienten als auch für die Belegschaft von großer Bedeutung und hilft beiden Seiten", so Özdemir.

Besondere Auszeichnungen für das Handwerk
Als diesjährige Schirmherrin fungierte die stellvertretende Landrätin im Kreis Unna, Ursula Sopora. In ihrer Laudation auf den Preisträger untermauerte sie die Bedeutung von kultureller Vielfalt als "unverzichtbares Markenzeichen in einer sich internationalisierenden Wirtschaft". Auch die beiden Zweitplatzierten haben die Zeichen der Zeit längst erkannt und setzen auf interkulturelle Kompetenzen in der Belegschaft. "Das Miteinander von verschiedenen Nationalitäten in unserem Betrieb sehen wir als große Chance", erklärt Bäckermeister Wilhelm Kanne jr. Metzgereimeister Rainer Krutzke ergänzt: "Für unser Unternehmen bedeutet Vielfalt, weltoffen zu sein, voneinander zu lernen und sich weiterzuentwickeln".