Hamm: Im Austausch mit dem Oberbürgermeister

Tempo bei der Hilfe für Menschen aus der Ukraine

 

Oberbürgermeister Marc Herter tauschte sich mit dem Team des Multikulturellen Forums aus

 

Das Multikulturelle Forum ist seit Jahren ein aktiver Weiterbildungsanbieter in Hamm: Seit 2007 in der Stadt tätig, bietet es seine Dienste rund um Beratung, Coaching, Weiterbildung und Präventionsarbeit am eigenen Standort an der Hafenstraße sowie in zusätzlichen Schulungsräumen an der Bahnhofsstraße an. Auf Einladung unseres Geschäftsführers besuchte der Oberbürgermeister der Stadt Hamm, Marc Herter, unseren Standort in Hamm. Auf der Agenda standen Fragen zum Thema Erwerbsintegration, die Vielfalt der Deutschsprachkurse des Forums – und natürlich die drängenden Fragen zu Hilfsstrukturen für Geflüchtete aus der Ukraine. Herter betonte in seinem Einstiegsstatement, er sehe den Begriff „Integration“ als überkommenes Konzept. Es gehe längst nicht mehr darum, Menschen, die nach Hamm kämen, einseitig in ein fest bestehendes System zu integrieren. Ihm gehe es um Teilhabe, Zukunftschancen und Antidiskriminierung – und diese drei Punkte würden sein Vorgehen im Themenbereich leiten.

 

„Unsere Kooperation mit der Stadt Hamm ist seit Jahren sehr gut,“ betonte Geschäftsführer Kenan Küçük und stellte dies als wichtige Grundlage für erfolgreiche soziale Arbeit im Sinne der Ratsuchenden dar. So sei die gute Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Hamm ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Arbeitsmarktintegration von Menschen aus Hamm, die einen Schwerpunkt des Multikulturellen Forums darstellt. Nachdem die Mitarbeiter*innen Oberbürgermeister Herter die Angebote des Multikulturellen Forums vorstellten, erkundigte sich dieser, wie erfolgreiches Matching von vakanten Stellen auf dem Arbeitsmarkt und Arbeits- und Ausbildungssuchenden gelinge. Fachbereichsleiterin Hatice Müller-Aras betonte, dass es darauf ankomme, nicht nur die Arbeitsuchenden zu stärken und zu qualifizieren, sondern auch die Unternehmen im Blick zu haben und diese für die Potenziale der Arbeitsuchenden zu sensibilisieren. „In vielen Fällen stellen wir fest: Es ist eine enorme Entlastung vor allem der kleinen und mittelständischen Unternehmen, wenn Fachkräfte den Einstiegsprozess begleiten und Hilfestellung anbieten.“ Damit diese Unterstützung Arbeitsuchenden und Arbeitgeber*innen nun auch nach Einstellung weiter zuteilwerden kann, biete das Multikulturelle Forum nun auch die aufsuchende Stabilisierungsberatung an, erläuterte Co-Fachbereichsleiter Alessandro Gullo. So könne man verhindern, dass die Erwerbsintegration von Langzeitarbeitslosen nur von kurzer Dauer sei.

 

Ein wichtiger Schlüssel zur gesellschaftlichen und beruflichen Integration sind zweifelsohne Deutschsprachkenntnisse. Bildungswerkleiterin Iva Majewski-Kolarova stellte die breite Palette der Deutschsprachkurse des Forums vor und betonte, alle Prüfungen einschließlich C2 könnten beim Bildungswerk Multi Kulti abgelegt werden. Neben Integrationskursen sind es vor allem die Kurse zur beruflichen Deutschförderung, die das Multikulturelle Forum anbietet. Inzwischen auch in speziellen Kursen für Beschäftigte, die branchenbezogenes Vokabular beispielsweise im Bereich Lager-Logistik oder Pflege gleich mitvermitteln – und die auch direkt in den Betrieben stattfinden können.

 

Einen wichtigen Stellenwert auf dem Austauschtreffen nahm auch das Thema der Hilfsstrukturen für Geflüchtete aus der Ukraine ein. Das Multikulturelle Forum ist als Träger der Regionalen Flüchtlingsberatung sowie der Asylverfahrensberatung in der Zentralen Unterbringungseinrichtung eng dran an den Bedarfen der Geflüchteten. Die Berater*innen Jannik Willers und Agnes Yavari schilderten ihre Erfahrungen und betonten: „Die Geflüchteten möchten am liebsten so schnell wie möglich in Sprachkurse, in Schule, in die Kita oder auch arbeiten.“ 90 Sprachkursanträge seien allein in den letzten Tagen gestellt worden. Marc Herter betonte, dass Ukrainer:innen insbesondere in Brückenprojekten schnelle Beschäftigung finden könnten und er für eine Vermittlung dankbar sei. Dieser Punkt soll nun am runden Tisch besprochen werden, dem das Multikulturelle Forum gemeinsam mit anderen Beratungseinrichtungen angehört.

Willers, der gleichzeitig die Servicestelle gegen antimuslimischen Rassismus leitet, stellte die Angebote des Multikulturellen Forums im Bereich Gesellschaft und Prävention vor und äußerte den Wunsch, die Stadt Hamm möge der European Coalition of Cities against Racism beitreten. Dies werde bereits intern vorbereitet, betonte Herters Referatsleiter für Grundsatzfragen, Damian Chatha, der an dem Austauschtreffen ebenfalls teilnahm. "Das war jetzt wirklich nicht abgesprochen," lachte Oberbürgermeister Herter über diese erneute Einigkeit mit dem Multikulturellen Forum.

 

 

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