„Hier ist das Preisgeld gut angelegt“

Gruppenbild mit fünf Frauen und drei Männern vor mit bunten Luftballonmotiven bemalter Wand. Eine Frau und ein Mann halten einen Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro.

Preisträger des Interkulturellen Wirtschaftspreises spendet Preisgeld an Nordmarkt-Grundschule

Schon am Abend der Preisverleihung stand für den Preisträger des Interkulturellen Wirtschaftspreises 2023, die Bönninger Gerüstbau GmbH und Co KG, fest: Das Preisgeld in Höhe von 1.000 € wird ganz im Sinne der preiswürdigen Haltung gegen Rassismus und für ein wertschätzendes Miteinander in kultureller Vielfalt eingesetzt. Das Unternehmen war am 21. November 2023 im Beisein der NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur vom Multikulturellen Forum für sein vorbildliches Engagement für kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz mit dem Preis ausgezeichnet worden. Nun übergab die Unternehmerfamilie den Scheck an die Schulleiterin der Nordmarkt-Grundschule, Alma Tamborini, und die Vorsitzende des Fördervereins der Schule, Hristina Dimitrov.

„Wenn wir etwas zum positiven verändern möchten, müssen wir bei den Kindern anfangen,“ waren sich die Junior-Chefs Nadine und Christian Bönninger einig, daher auch die Entscheidung für die Nordmarkt-Grundschule. Im Gespräch mit Tamborini und Dimitrov, die neben ihrem ehrenamtlichen Engagement auch hauptamtlich als Sozialarbeiterin an der Schule arbeitet, zeigt sich die Unternehmerfamilie beeindruckt. Weit über das Alltagsgeschehen in einer Grundschule hinaus engagiert sich das Team für die Kinder und ihre Familien in ganz vielfältigen Belangen –  von zwei gesunden Mahlzeiten am Tag und eine Kleiderkammer für die Schüler*innen, die vielfach in Armut aufwachsen, bis hin zu Elterncafés, in denen die deutsche Sprache erlernt, Beratungsangebote in Anspruch genommen oder Informationsveranstaltungen besucht werden können.

„Bei uns müssen nicht die Kinder zur Schule passen, sondern wir machen die Schule passend für die Bedürfnisse der Kinder, die zu uns kommen,“ betont Schulleiterin Tamborini. Kein leichtes Unterfangen, denn in der Nordstadt als Ankunftsquartier bedeutet dies: Viele Kinder, die erst seit Kurzem in Deutschland leben und die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, viele Familien mit existenziellen Problemlagen, viele Bedürfnisse jenseits des Curriculums. „Unser Lehrmaterial erstellen wir selbst, da die Standardwerke sich für unsere Schülerschaft nicht eignen,“ erläutert Tamborini. Und wenn ein Kind in der Schule fehlt, schauten die Sozialarbeiter*innen auch mal zuhause vorbei, erklärt Dimitrov. „Hier ist das Preisgeld gut angelegt,“ sind sich die Bönningers am Ende des Gesprächs sicher. Schule und Förderverein freuen sich über die Finanzspritze, können sie doch die so wichtigen Zusatzangebote nur durch Projektförderungen oder Spenden durchführen. So auch eine für kommendes Frühjahr geplante „multikulturelle Woche“ gegen Rassismus mit vielfältigen Aktionen für die Schüler*innen, eine Fortbildung für die Lehrer*innen und einem Fest für alle gemeinsam, wofür das gespendete Preisgeld des Interkulturellen Wirtschaftspreises nun eingesetzt werden soll.

Der mit 1.000 Euro dotierte Interkulturelle Wirtschaftspreis wird vom Multikulturellen Forum in Partnerschaft mit dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Dortmund, der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, der Handwerkskammer Dortmund, der Wirtschaftsförderung Kreis Unna, der Hammer Wirtschaftsagentur IMPULS, dem Kommunalen Integrationszentrum Dortmund und dem Verein Selbständiger Migranten jährlich verliehen.

 

v.l.n.r.: Andreas Bönninger (Bönninger-Familie), Carmen Bönninger (Bönninger-Familie), Alma Tamborini (Schulleiterin Nordmarkt-Grundschule), Nadine Bönninger (Bönninger-Familie), Dominik Leplatoni (Mitarbeiter Bönninger Gerüstbau), Christian Bönninger (Bönninger-Familie), Zeynep Kartal (Koordinatorin Interkultureller Wirtschaftspreis, Multikulturelles Forum), Hristina Dimitrov (Vorsitzende des Fördervereins der Nordmarkt-Grundschule)