Kooperation mit dem KreisSportBund Unna e.V. vereinbart

Geschäftsführer Kenan Küçük und Klaus Stindt, Vorsitzender des KreisSportBundes, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung

Jugendliche stärken, Probleme erkennen, gemeinsam handeln

In den sozialen Medien kursieren unzählige Videos, mit denen Extremisten versuchen, Jugendliche auf Identitätssuche für ihre Ideologien zu gewinnen. Diese landen dann auf den Handys der Jugendlichen – nur wie können Erwachsene davon erfahren, um Jugendliche vor diesen Gefahren zu warnen? Nur ein Beispiel, warum es in der Präventionsarbeit darauf ankommt, die Jugendlichen dort anzutreffen, wo sie sich aufhalten und wo genau solche problematischen Entwicklungen bemerkt werden können – wie zum Beispiel durch die Trainer*innen in einem Sportverein.  

Jugendliche informieren und stärken sowie auf problematische Entwicklungen rechtzeitig reagieren: Beides möchte die Wegweiser-Beratungsstelle, die in unserer Trägerschaft neben den Städten Dortmund und Hamm auch im Kreis Unna als Anlaufstelle zum Thema extremistischer Salafismus und Islamismus für Ratsuchende und Multiplikator*innen fungiert, in Zukunft gemeinsam mit dem KreisSportBund Unna e.V. erreichen. „In allen unseren Tätigkeitsbereichen geht es uns immer darum, eng verzahnt mit anderen Akteur*innen zu agieren - diese neue Kooperation ist für uns etwas ganz Besonderes,“ freute sich unser Gescghäftsführer Kenan Küçük anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.

Ziel von Präventionsarbeit ist es, Probleme am besten gar nicht erst auftreten zu lassen. Das klappt in der Radikalisierungsprävention am besten durch die Stärkung von gesellschaftlicher Teilhabe und Entwicklung eines Zugehörigkeitsgefühls – und wo kann dies besser geschehen als in einem Sportverein? Deshalb sind neben den Schulen und Jugendzentren auch die Sportvereine wichtige Ansprechpartner für die Kolleg*innen aus dem Wegweiser-Team und die Fachbereichsleitung Sabrina Beckmann.

Gemeinsam mit Alina Manjal, beim KreisSportBund Unna e.V. zuständig für Integration durch Sport,  ist nun ein regelmäßiger Austausch miteinander sowie eine Zusammenarbeit auf drei Ebenen geplant: „Zum einen werden wir die Expertise der Wegweiser-Beratungsstelle in unsere Workshops für Trainer*innen einbinden, zum anderen werden die Berater*innen uns bei problematischen Entwicklungen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Außerdem können insbesondere unsere sieben Stützpunktvereine im Kreis Unna Jugendlichen auf der Suche als Orte dienen, an denen sie Anschluss finden.“ Auf diese Weise haben künftig alle Sportvereine im Kreis Unna einen engeren Draht zu der Wegweiser-Beratungsstelle und können besser von den Beratungsangeboten profitieren. Gleichzeitig kann das Wegweiser-Team sein Sensibilisierungsprogramm besser an die Zielgruppe der Jugendlichen herantragen – eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung kam auch die Integrations- und Antirassismusbeauftragte des Landessportbunds NRW, Michaela Engelmeier. Integration durch Sport sei zwar ein Erfolgsmodell ist, doch sei auch der Sport „keine Insel der Glückseligen“ betonte Engelmeier. Daher sei es wichtig, immer wieder neue Wege zu finden und solche fruchtbaren Kooperationen einzugehen. „Uns ist es ein wichtiges Anliegen, auch jenseits der klassischen Sportthemen unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden,“ erklärte auch Klaus Stindt, Vorsitzender des KreisSportBundes Unna e.V. die Motivation seines Verbands. „Wir sind sehr nah an den Jugendlichen. Sport hat durchaus das Potenzial, einen Unterschied in ihrem Leben zu machen“.

Die Beteiligten vom Wegweiser-Projekt mit den Verantwortlichen vom KreisSportBund

Freuen sich auf die Zusammenarbeit (v.l.): Klaus Stindt, Alina Manjal, Sabrina Beckmann, Michaela Engelmeier, Kenan Küçük