Weit mehr als ein Fußballprojekt

Multi-Kulti-Preis 2025 an Nordstadtliga verliehen

Für ihren unermüdlichen Einsatz für Vielfalt und Chancengerechtigkeit erhält die Nordstadtliga Dortmund in diesem Jahr den Multi-Kulti-Preis. Die Jury würdigte insbesondere ihren partizipativen und empowernden Ansatz für Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichsten Familiengeschichten.

"Ein Raum der Teilhabe"

„Die Nordstadtliga Dortmund ist weit mehr als nur ein Fußballprojekt“, erklärt die Intendantin des Dortmunder Schauspiels, Julia Wissert, in ihrer Laudatio für die Preisträgerin: „Sie ist ein Raum der Teilhabe, der Vielfalt und des sozialen Zusammenhalts und bringt gesellschaftliche Wirklichkeiten auf den Platz, die ansonsten eher mit Armut und Ausgrenzung in Verbindung gebracht werden“. Die Nordstadtliga richte ihren Blick auf die Stärken und Potenziale junger Menschen, die das Projekt als „Subjekte der Veränderung“ aktiv mitgestalten.

55 Bewerbungen aus ganz Nordrhein-Westfalen

Neben der Nordstadtliga haben sich in diesem Jahr 54 weitere Vereine, Initiativen, Schulen und Einzelpersonen aus ganz Nordrhein-Westfalen auf den Preis beworben. Ihnen allen gilt der ausdrückliche Dank des Hammer Oberbürgermeisters Marc Herter, der im Rahmen der Preisverleihung im Kurhaus Bad Hamm ein klares Signal für Vielfalt sendet: „Vielfalt hat unsere Stadt und die Region einst großgemacht. Auf unseren Zusammenhalt, auf das, was wir gemeinsam geschafft haben, können wir stolz sein.“ An die rund 140 Gäste appelliert Herter, sich nicht von Hass und Hetze vereinnahmen zu lassen. „Bleiben wir neugierig aufeinander, und achtsam miteinander“. 

"Sündenböcke für eine verfehlte Bildungspolitik"

Dass der gesellschaftliche Diskurs aktuell vor allem durch Spaltung geprägt ist, verdeutlicht unser Geschäftsführer, Kenan Küçük, an diesem Abend anhand aktueller Debatten wie etwa der Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund an Schulen. Abgesehen davon, dass dies in vielen Großstädten praktisch nicht umsetzbar sei, gehe von dieser Debatte auch ein fatales Signal aus. So würden junge Menschen mit internationaler Familiengeschichte, wie sie beispielsweise in der Nordstadtliga zu finden seien, zu „Sündenböcke für eine verfehlte Bildungspolitik“ gemacht. Umso mehr freue er sich, dass an diesem Ort Geschichten von Menschen Gehör finden und gewürdigt werden, die sich solidarisch zeigen und gegenseitig stärken. 

"Fairness, Teamgeist und Respekt"

„Bei uns zählt nicht der soziale Status, sondern Fairness, Teamgeist und Respekt“, betont der Projektleiter der Nordstadtliga, Mirza Demirović in seiner Dankesrede. Seine Liga steht deshalb exemplarisch für eine inklusive Stadtgesellschaft und zeigt, wie mit Kreativität und Herzblut nachhaltige Kinder- und Jugendarbeit gelingen kann. Ihm habe mal ein Kind auf die Frage, was ihm an diesem Ort besonders gefällt, geantwortet, dass er sich hier nicht schämen müsse für das, wer man sei. Was sich auf den ersten Blick wie ein aufrichtiges Lob anhört, zeigt eigentlich gravierende gesellschaftliche Schieflagen auf. Mit dem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro kann die Nordstadtliga ihr Engagement gegen Ausgrenzung weiter stärken.

Den Rahmen der Preisverleihung bildet Musik des Gitarren-Gesangs-Duos bestehend aus Kazım Kamer Kalaycı und Hasan Özgür Beytaş. Durch den Abend führt Moderatorin Zeynep Kartal.

Institution seit zwei Jahrzehnten

Der Multi-Kulti-Preis wird seit 2005 an vorbildlich engagierte Personen und Institutionen durch das Multikulturelle Forum verliehen. Die finanzielle Unterstützung von unterschiedlichen Unternehmen ermöglichen jedes Jahr die Planung, Ausschreibung, Durchführung und Ausrichtung des Multi-Kulti-Preises - vom Flyer über die Pressearbeit, von der Bewerberauswahl bis zur Jurysitzung, von der Preisverleihung bis zum Preisgeld können die verschiedenen Etappen und Aspekte Dank dieser Unterstützung finanziert werden. Wir bedanken uns bei unseren Unterstützern des diesjährigen Wettbewerbs: Signal Iduna, Volksbank Lünen, Sparkasse an der Lippe, VSM, Jahry & Hausmann, Autohaus Rüschkamp, Brockhaus AG, WBG Lünen, Koffler, Forum multi-kulti gGmbH, Kinay Architekten, Bönninger Gerüstbau und DT Reisen.