Religiöse Feiertage - nach Monaten
Januar / Februar
Hızır-Fasten (Hızır orucu)
Der heilige Hızır gilt als Schutzpatron der Aleviten auf dem Land und Retter in der Not. So sagt man heute, sofern man in Not ist: „Oh Hızır, eile herbei!“ Dem heiligen Hızır zu Ehren wird im Hızır-Monat gefastet. Er beginnt am 14. Januar und endet in der zweiten Februarwoche.
Tu Bischwat (Ende Januar/Anfang Februar)
Tu Bischwat ist der 15. Schewat und ist die Bezeichnung für den nichtbiblischen Feiertag, das so genannte „Neujahrsfest der Bäume“.
März/April
21. März: Newroz und Geburtstag des Heiligen Ali
Das Newrozfest wird jährlich als Neujahrs- oder Frühjahrsfest am 21. März u.a. von Aleviten, Schiiten und Kurden gefeiert. Sie gedenken an dem Tag auch der Geburt des Iman Ali. Traditionell werden zu Newroz Feuer entzündet, die das Verlangen der Völker nach Freiheit und Unabhängigkeit symbolisieren. Als Ausdruck dieses Verlangens springen Gläubige über das Feuer.
Karfreitag (zwei Tage vor Ostersonntag)
Freitag vor Ostern, an dem Jesus gestorben ist. Christen gedenken an dem Tag seinem Tod am Kreuz. Der Karfreitag ist im Christentum ein Trauertag; fröhliche Feste sind daher an diesem Tag nicht erlaubt.
Ostern
Christen feiern die Auferstehung von Jesus Christus, der nach ihrem Glauben drei Tage nach seinem Tod am Karfreitag von Gott auferweckt wurde. Es ist das höchste Fest des Christentums, weil der Sieg Gottes über den Tod den Kern des christlichen Glaubens darstellt und die Hoffnung auf eine Auferstehung begründet ist.
Purim (März)
Freudenfest anlässlich der Errettung der jüdisch-persischen Gemeinschaft vor einem geplanten Völkermord. Das Fest zeichnet sich neben der Lesung der Esther Geschichte durch viele freudige Bräuche wie z.B. Verkleidung aus.
Pessach
Jüdischer Feiertag zum Gedenken an den Auszug aus Ägypten und das Ende der Sklaverei. In den sieben Tagen dieses Freiheitsfestes ist es verboten, Gesäuertes wie z.B. Brot oder Kuchen zu essen. Es steht symbolisch für die Umstände des Auszuges, als Juden keine Zeit hatten, ihre Brote aufgehen zu lassen, Es wird deswegen in der Pessachzeit Matze, ein dünnes Knäckebrot, gegessen.
Mai/Juni
5./6. Mai: Hıdır-Ellez-Fest
Ein alevitisches Fest vom 5. auf den 6. Mai zu Ehern der Schutzpatronen Hızır und Ilyas. Hızır ist der Schutzpatron auf dem Land und Ilyas ist der Schutzpatron auf dem Meer. Laut alevitischer Lehre trafen sie vom 5. auf den 6. Mai aufeinander. Die Feierlichkeiten erinnern an die Zusammenkunft und finden meist in der Natur statt.
Erste Wochenende im Juni: Abdal Musa Gedenkfest
Es wird jährlich am ersten Juni-Wochenende im Dorf Tekke bei Elmalı/ Antalya an die Freigiebigkeit von Abdal Musa gedacht und gefeiert. Abdal Musa war ein Schüler von Hacı Bektaş Veli und stammte aus dem Ort Khoy im Iran. Er lebte im 13./14. Jh. und spielte eine wichtige Rolle beim Aufbau der Janitscharen- Truppen. In Deutschland veranstalten alevitische Gemeinden Informationsabende zu Abdal Musa. Manche Gemeinden organisieren Cem- Gottesdienste zur Andacht von Abdal Musa.
Christi Himmelfahrt (am 39. Tag nach Ostern, daher immer ein Donnerstag)
Pfingsten (50 Tage nach dem Osterfest)
Pfingsten geht ursprünglich auf das jüdische Fest Schawuot zurück. Nach christlicher Lehre kamen Apostel und Jünger in Jerusalem zusammen, um Schawuot zu feiern. Der biblischen Überlieferung nach brach der Himmel auf und brachte einen starken Sturm, der den Geist Gottes auf die Gemeinschaft herabsandte. Dieses Ereignis gilt auch als Gründung der Kirche.
Fronleichnam (zweiter Donnerstag nach Pfingsten)
Katholischer Feiertag. Christen erinnern an dem Tag daran, dass Jesus sich ihnen hingegeben hat und feiern die leibliche Gegenwart von Jesus Christus in ihrer Gemeinschaft. In Fronleichnams-Prozessionen tragen von Gläubigen begleitete Geistliche die Hostien des Abendmahls, die den Leib von Jesus Christus symbolisieren, durch die Straßen.
Schawuot
Jüdischer Feiertag, an dem Juden den Erhalt der Zehn Gebote durch Gott feiern. Juni
August
15.-18. August: Hacı Bektaş Veli Gedenktage
Ein alevitischer Heiliger aus dem 13. Jahrhundert, der sich im damaligen Anatolien für ein friedliches Miteinander einsetzte. Er verbreitete das Alevitentum in Anatolien und stand den Menschen mit seinen Weisheiten zur Seite. Auch heute leben Aleviten nach seinen Weisheiten, wie z.B. „Eline, beline, diline sahip ol“, übersetzt mit „Schütze die Reinheit deiner Zunge“. Das nach ihm benannte Kloster Hacıbektaş in der anatolischen Stadt Nevşehir, wo sich auch sein Mausoleum befindet, ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte für Aleviten. Jedes Jahr pilgern tausende Aleviten dorthin.
15. August: Maria Himmelfahrt
September/Oktober
Rosch ha-Schana (Kopf des Jahres)
am 1. und 2. Tischri (Mitte bis Ende September)
Jüdisches Neujahrsfest, das nicht nur den Jahresanfang, sondern auch die Zeit der Reue kennzeichnet. Man wünscht allen Menschen „Schana Tova und Metuka!“ (dt. „Ein fröhliches und süßes Jahr!). Um die „Süße“ bildlich zu unterstreichen, werden in der Zeit Äpfel mit Honig gereicht.
Jom Kippur
Wichtigster Fasten- und Bußtag, der zusammen mit dem Neujahrsfest Rosch Ha Schana die Zeit der Hohen Feiertage im Judentum markiert. Dieser Versöhnungstag bietet den Rahmen, um sowohl das Verhältnis zu Gott als auch zu seinen Mitmenschen zu verbessern und ggf. zu korrigieren.
Sukkot (Laubhüttenfest)
Das Laubhüttenfest ist ein Feiertag zur Erinnerung an das provisorische Hüttenleben der Juden in der Zeit nach der Wüstenwanderung. Es werden auch heutzutage Laubhütten in der Feiertagszeit aufgebaut.
Simchat Tora
Hier handelt es sich um das Fest der Torafreude, mit welchem das alte Tora-jahr endet und ein neues Tora-Jahr beginnt. Gleichzeitig beendet Simchat Tora das jüdische Ernte- und Laubhüttenfest Sukkot.
31. Oktober: Reformationstag
November/Dezember
1. November: Allerheiligen
Buß- und Bettag
Totensonntag
Advent
Christen bereiten sich jedes Jahr vier Wochen auf Weihnachten, das Fest der Geburt von Jesus Christus, vor, den sie als Sohn Gottes ansehen.
Weihnachten
An Weihnachten feiern Christen die Geburt von Jesus als den Sohn Gottes. Symbolisch steht das Fest für die Menschwerdung Gottes als eine Heilstat zur Erlösung der Menschen. Es ist nach Ostern das höchste Fest im Christentum.
Chanukka (Mitte/Ende Dezember)
Am achttägigen Lichterfest feiern Juden den Sieg nach dem Befreiungsaufstand gegen die Griechen im Jahr 165 v.Chr. Währen der Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels reicht eine erstaunlich kleine Menge Öl, um das Licht m Tempel acht Tage lang brennen zu lassen. Aufgrund dieses Wunders an Chanukka zünden Juden auch heutzutage an jedem Chanukkatag den achtarmigen Kerzenständer „Chanukkia“ an.
Jährlich wechselnde Monate
Muharrem-Fastenzeit:
Die Muharrem-Fastenzeit verschiebt sich wie das Opferfest im Folgejahr um elf Tage nach vorne.
Zwölftägige Fasten- und Trauerzeit im Alevitentum. Aleviten versammeln sich in ihren Gemeinden und fasten zu Ehren des Heiligen Hüseyin und gedenken der Schlacht von Kerbela aus dem Jahr 680 n.Chr., bei der Iman Hüseyin ums Leben kam. Die Fastenzeit beginnt immer direkt nach Mitternacht. Bis zum Sonnenuntergang wird nichts verzehrt. Während dieser Zeit verzichten Aleviten u.a. auf Fleisch und versuchen bescheiden zu leben. Der Verzicht auf Fleisch steht dafür, dass in dieser Zeit kein Blut fließen darf.
Aşure-Tag (Aşure günü)
Fest im Islam, das am zehnten Tag des ersten Monats im islamischen Kalender stattfindet. Es erinnert an große Ereignisse wie z.B. die Erschaffung der Erde und des Himmels, die Anerkennung der Reue Adams durch Gott und das Überleben Noahs in der Sintflut. An diesem Tag fasten viele Muslime und Aleviten. Zudem bereiten sie die Süßspeise Aşure zu und verteilen diese gesegnete Gabe an Nachbarn und Freunde.
Opferfest:
Das Opferfest, das sich nach dem islamischen Mondkalender richtet, verschiebt sich jedes Folgejahr um elf Tage nach vorne.
Aleviten feiern das Opferfest, allerdings geht es ihnen nicht um das Opfertier, sondern darum, ihre schlechten Eigenschaften und Angewohnheiten abzulegen.
Islamisches Neujahr
Nach dem islamischen Kalender beginnt an diesem Tag das Jahr 1424 n.H. Das „H“ ist die Abkürzung von Hidschra, so wird der Auszug des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina genannt. Der islamische Kalender beginnt mit diesem Ereignis.
Miradsch (Himmelsreise des Propheten)
Die meisten Muslime feiern die Miradsch in der 27. Nacht des Monats Radschab. Bei der Miradsch handelt es sich laut Überlieferung um die Himmelsreise Mohammeds. Allah führte Mohammed innerhalb einer Nacht von der heiligen Moschee in Mekka bis zur Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem.
Ramadan
Islamischer Fastenmonat und neunter Monat des islamischen Mondkalenders. In diesem Monat begann die Offenbarung. Im Monat Ramadan herrscht für Muslime eine ganz besondere Atmosphäre. Viele versammeln sich jeden Tag in der Moschee zur täglichen Koranrezitation, zum Fastenbrechen und zum besonderen Gebet, das im Ramadan täglich nach dem Nachtgebet verrichtet wird. Im Ramadan wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gegessen und getrunken.
Ramadanfest
Es ist neben dem Opferfest das größte Fest im Islam. Das Ramadanfest, auch bekannt als Zuckerfest, schließt den Fastenmonat Ramadan ab. An diesen Festtagen werden besonders viele leckere Speisen vorbereitet. Muslime besuchen oder empfangen Verwandte, Nachbarn und Freunde. Kinder werden dabei mit (Geld-)geschenken oder Süßigkeiten erfreut.
Id al-adha (Opferfest)
Neben dem Ramadanfest das zweite fest im Islam, das über vier Tage geht. Als Gedenken an Abraham, der aus Gottesliebe bereit war, seinen Sohn zu opfern, opfern Muslime die finanziell dazu in der Lage sind, ein Opfertier und verteilen es an Bedürftige. Für Gläubige, die gerade pilgern, ist es der Höhepunkt der Pilgerfahrt.
Aşure-Tag (Aşure günü)
Fest im Islam, das am zehnten Tag des ersten Monats im islamischen Kalender stattfindet. Es erinnert an große Ereignisse wie z.B. die Erschaffung der Erde und des Himmels, die Anerkennung der Reue Adams durch Gott und das Überleben Noahs in der Sintflut. An diesem Tag fasten viele Muslime und Aleviten. Zudem bereiten sie die Süßspeise Aşure zu und verteilen diese gesegnete Gabe an Nachbarn und Freunde.