Großer Festakt für den Interkulturellen Wirtschaftspreis 2023

Generationsübergreifend gelebtes Miteinander

Der Interkulturelle Wirtschaftspreis 2023 geht an das mittelständische Familienunternehmen Bönninger Gerüstbau GmbH & Co. KG aus Dortmund.

Zu diesem Anlass war eigens die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, zur Preisverleihung angereist. In ihrer Rede zu Themen wie Fachkräftemangel und Einwanderungspolitik betonte Neubaur:

„Man bekommt die Sache nicht besser gemeckert, nur besser gemacht“.

Rede der Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur
© Jens Nieth

Wie man es besser macht, Diversität wertschätzt und Haltung kommuniziert, das beweist die Dortmunder Bönninger Gerüstbau GmbH & Co. KG. Für sein Engagement für kulturelle Vielfalt in der Arbeitswelt und gegen Rassismus wurde das Unternehmen nun von uns und den Partnern des Preises ausgezeichnet.

Haltung nach innen und außen zeigen

Nach dem Grußwort vom Hammer Oberbürgermeister Marc Herter überreichte Kerstin Feix, Vizepräsidentin der Handwerkskammer Dortmund, die Urkunde am Abend des 21. November im Spiegelsaal des Kurhauses Bad Hamm an die Familie rund um Geschäftsführerin Nadine Bönninger.

Mit dem Preis macht das Multikulturelle Forum seit 2006 auf kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz als Erfolgsfaktor aufmerksam und zeichnet vorbildliche kleine und mittelständische Unternehmen aus dem westfälischen Ruhrgebiet aus.

Einblick in das mittelständische Familienunternehmen Bönninger Gerüstbau GmbH & Co. KG aus Dortmund.

„Gerade im Baubereich kommen ganz viele Nationalitäten zusammen“, berichtet Christian Bönninger im Gewinnerfilm.

„Auf den Baustellen gibt es Anfeindungen oder Sprüche gegen Ausländer. Wichtig ist, sich nicht nur hinter die Belegschaft zu stellen und dadurch ein Zeichen zu setzen. Wir können Leute anregen, darüber zu diskutieren: das ist wichtig.“

Christian Bönninger bedankt sich für den Preis
© Jens Nieth

Mehr als die Hälfte des Teams der Bönninger Gerüstbau GmbH & Co. KG hat einen Migrationshintergrund. Einstellungskriterien sind weniger die schulischen Leistungen, sondern vor allem Leistungsbereitschaft, Interesse und Engagement.

Verantwortung übernehmen - unternehmerisch wie gesellschaftlich

Für seine Mitarbeitenden mit Flucht- oder Migrationshintergrund setzt sich das Unternehmen intensiv ein, unterstützt beispielsweise bei behördlichen Angelegenheiten. In der Personaleinsatzplanung werden religiöse Feiertage der interkulturellen Belegschaft berücksichtigt.

Doch auch in akuten Krisensituationen übernimmt die Bönninger Gerüstbau GmbH & Co. KG soziale und humanitäre Verantwortung. So organisierte das Unternehmen gemeinsam mit weiteren Mitstreitern zu Beginn des Kriegs in der Ukraine den Transport und die Unterbringung mehrerer ukrainischer Familien. Bis heute sind zwei ukrainische Geflüchtete im Unternehmen beschäftigt. 

 Kerstin Feix, Vizepräsidentin der Handwerkskammer Dortmund, hält die Laudatio für den Preisträger

In ihrer Laudatio hob Feix hervor, dass die Bönninger Gerüstbau GmbH & Co. KG nicht nur generationsübergreifend Miteinander und Vielfalt als Unternehmenswert im Betrieb lebt, sondern ihre Haltung vor allem auch nach außen kommuniziert.

So nutzt das Unternehmen seine bis zu 250 Quadratmeter-großen Werbeflächen an oftmals prominenten Orten für Botschaften gegen Rassismus oder Diskriminierung. Die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Dortmund lobte diese deutliche und durchaus auch mutige Positionierung sowie die konsequente Haltung für Vielfalt und Rassismus.

Begrüßungsrede von Kenan Kücük
© Jens Nieth

„Wir müssen endlich im großen Stil Strukturen schaffen, die unserer Einwanderungsgesellschaft würdig sind“, fordert unser Geschäftsführer Kenan Küçük.

Es gehe darum, wie der Preisträger Bönninger Gerüstbau GmbH & Co. KG, Vielfalt wirklich wertzuschätzen und den Menschen dauerhaft Anschluss zu ermöglichen. Nur so könne der Fachkräftemangel in den unterschiedlichen Branchen bekämpft werden.

Musikalisch erlebten die rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft eine außergewöhnliche Live-Improvisation von Harfenistin Zainab Lax an der Loop-Station und Tänzerin Janan Almasi, die mit Contemporary Persian Dance beeindruckte.

Janan Almasi beeindruckt mit persischem Tanz, im Hintergrund begleitet durch die Harfenistin Zainab Lax
© Jens Nieth

Starke Partnerschaften in der Region

Der mit 1.000 Euro dotierte Interkulturelle Wirtschaftspreis wird jährlich durch regionale Partner aus Wirtschaft und Verwaltung unterstützt. Dazu gehören auch in diesem Jahr:

  • die Wirtschaftsförderung Kreis Unna
  • die Hammer Wirtschaftsagentur IMPULS
  • die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
  • die Handwerkskammer Dortmund
  • das Kommunale Integrationszentrum Dortmund
  • und der Verein Selbständiger Migranten