Von Abraham bis Zuckerfest

S
  • Schächten

    Alevitentum
    Islam
    Judentum

    Das rituelle Schächten existiert sowohl im Islam als auch im Judentum. Tiere werden dabei von einer speziell ausgebildeten und moralisch unumstrittenen Person per Durchschneiden der Kehle getötet. Das Tier blutet danach vollständig aus. Sowohl Juden als auch Muslimen ist der Verzehr von Blut untersagt. Im Judentum ist das Schächten Teil der Speisegesetze Kaschrut. Muslime achten beim Schächten darauf, dass das Tier dabei in die Gebetsrichtung zur Qibla gerichtet wird.

  • Schahada

    Islam

    Islamisches Glaubensbekenntnis und Grundlage für alle anderen religiösen Pflichten eines Muslims. Wer von Herzen daran glaubt und sagt „Ich bezeuge, dass es keinen anderen Gott gibt außer Allah, und ich bezeuge, dass Mohammed sein Diener und Gesandter ist“ bekennt sich zum Islam und wird damit zum Muslim.

  • Schalom

    Judentum
    dt. »Friede«

    Begrüßung und Friedensgruß auf Hebräisch und zentrales Wort in den jüdischen Heiligen Schriften. Sowohl der Name Salomon als auch Jerusalem gehen auf den Wortstamm von Schalom zurück. Auch die längere Variante „Schalom Aleichem“ ist eine gängige Begrüßung (dt. „der Friede sei mit euch“). Die Gegenantwort lautet „Aleichem Schalom“. Inhaltlich und sprachlich ist das Wort Schalom verwandt mit der Begrüßung Selam.

  • Scharia

    Islam
    dt. »den Weg weisen«

    Religiöse Gesetzgebung, die alle islamischen Gebote einschließt und auf zwei Quellen, Koran und Sunna, zurückgeht. Sie umfasst alle Bereiche des religiösen, persönlichen und gesellschaftlichen Lebens im Alltag. Die Scharia ist kein geschriebener Gesetzestext und ersetzt – ähnlich wie das religiöse jüdische Gesetz Halacha – keine rechtsstaatliche Gesetzgebung. Sie kann aber in verschiedenen Lebensfragen als Ergänzung herangezogen werden.

  • Schawuot

    Judentum
    dt. »Woche«

    Jüdischer Feiertag, an dem Juden den Erhalt der Zehn Gebote durch Gott feiern.

  • Schma Israel

    Judentum
    dt. »Höre Israel!«

    Jüdisches Glaubensbekenntnis und Gebet aus der Tora, in dem der Glaube an einen einzigen Gott proklamiert wird.

  • Selam

    Alevitentum
    Islam
    dt. »Friede«

    Begrüßung und Friedensgruß. Selam ist eine Kurzform von As-salamu alaykum. Sprachlich ist es gleichbedeutend mit Schalom.

  • Semah

    Alevitentum
    dt. »Himmel«

    Semah bedeutet Himmel und ist ein ritueller Tanz der Aleviten während einer Cem-Zeremonie, der musikalisch von dem Saiteninstrument Bağlama begleitet wird. Man bewegt sich nach dem Takt im Kreis, wie die Planeten um die Sonne. Typisch sind auch Drehbewegungen um die eigene Achse, wodurch sich der Mensch mit Gott und der Natur vereint. Als Geste des Respekts verbeugt sich der Gläubige beim Semah in jeder Runde vor dem Geistlichen.

  • Sephardische Juden

    Judentum

    Bezeichnung für Juden, die sich in den Jahrhunderten nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels in Spanien und Portugal niederließen. „Sephard“ ist eine alte hebräische Bezeichnung für Spanien. Die religiöse und kulturelle Blütezeit der jüdischen Gemeinschaft in Al-Andalus (Iberische Halbinsel) unter islamischer Herrschaft wird häufig als „Goldenes Zeitalter“ bezeichnet. Nach der christlichen Wiedereroberung (Reconquista) und der darauf folgenden Vertreibung der Juden aus Spanien im 15. Jh. flohen sie in die Länder Nordwestafrikas und in das Osmanische Reich. Ladino ist noch heute als Gemeinschaftssprache unter sephardischen Juden im Orient verbreitet.

Ş
  • Şeriat

    Alevitentum
    [Scheriat] dt. »Gesetz«, »Ordnung«

    Es ist das erste der vier Tore, durch das der Mensch im Alevitentum auf dem Weg zur Vollkommenheit gehen muss. Mit dem Durchschreiten des Tores nimmt man die Gesetze und Pflichten der Gemeinschaft an, in der man lebt. Şeriat ist außerdem der türkische Begriff für Scharia, also die Gesamtheit der Gesetze im Islam.